Nützliche Helferlein für unterwegs

13. Februar 2017
von Steffen Körber
7 Kommentare

Nützliche Helferlein für unterwegs

Egal, ob man auf Reisen oder nur auf einem mehrstündigen Fotoausflug ist – in der Regel muss man sich währenddessen auf den Inhalt seiner Fototasche verlassen können. Daher gilt es, möglichst allen Unwägbarkeiten vorzubeugen und ein paar ›Helferlein‹ mitzuführen, die einem den Fotografenalltag erleichtern, gleichzeitig aber nicht zu viel Platz einnehmen. Wir haben Ihnen eine kleine Auswahl zusammengestellt und sind dabei auch vor Haushaltsutensilien nicht zurückgeschreckt.

Mülltüte

Manch kleines Helferlein kann einem die Fototour bzw. -reise retten. Dass es nicht immer teuer sein muss, zeigt das Beispiel ›Mülltüte‹. Im Notfall lässt sich daraus im Handumdrehen ein Regenschutz für die Kamera basteln.

Mülltüten gehören zu den Multitools in der Fotografentasche. Besonders dann, wenn es nass und ungemütlich wird, lässt sich damit die Ausrüstung schnell und einfach vor Wasser und Schmutz schützen. Wird man von Regen überrascht und will oder muss man unbedingt weiterfotografieren, stülpt man die Mülltüte einfach über die Kamera. Dazu schneidet man ein Loch, durch welches die Gegenlichtblende des angesetzten Objektivs passt, und dichtet dieses mithilfe von Gewebe- oder Isolierband ab. Die Öffnung der Tüte ist an der Kamerarückseite, so dass man weiterhin durch den Sucher und auf das Display schauen kann. Dabei sollte die Tüte jedoch länger als die Kamera-Objektiv-Kombination sein. Nun ist dies zwar kein garantierter Schutz, aber im Notfall definitiv besser als nichts.

Die Mülltüte eignet sich auch noch für ganz andere Zwecke: Sie ist ideal als Unterlage für die Fototasche geeignet, wenn man im Gelände unterwegs ist. Natürlich schützt sie auch den Fotografen, wenn er sich auf den Boden legen muss und dabei nicht schmutzig werden will. Nach Gebrauch sollte man sie vor dem Einpacken jedoch umstülpen, um Verschmutzungen in der Tasche zu vermeiden.

Schaumstoffunterlage

Es gibt unzählige Gelegenheiten, bei denen man sich als Fotograf in der Natur auf den Boden kniet, setzt und legt. Alternativ zur Mülltüte kann man auch auf eine Schaumstoffunterlage ausweichen. Im Vergleich zur Mülltüte schützt diese nicht nur vor Schmutz und Wasser, sondern auch vor Kälte – und sie schafft einen weicheren Untergrund, auf dem man kniet oder sitzt.

Man kann Schaumstoffunterlagen als Sitzpolster schon fertig kaufen (z. B. im Baumarkt) oder einfach eine alte Isomatte auf die gewünschte Größe zurechtschneiden. In jedem Fall wird man für wenige Euro fündig. Verstauen lässt sich die Unterlage dann bequem im Laptop-Fach der Fototasche. Nach Gebrauch sollte man die Unterlage selbstverständlich von grobem Schmutz befreien, bevor man Sie wieder einpackt.

Objektivbeutel

In Objektivbeuteln lassen sich Akkus oder andere Kleinteile gut verstauen.

Bei einigen Herstellern gehört zum Lieferumfang ein zum jeweiligen Objektiv passender Stoffbeutel, der die Linse ein wenig polstert und vor Staub schützt. Nutzt man diese Beutel nicht für Objektive, kann man sie stattdessen zum Verstauen zusammengehöriger Kleinteile wie Funkauslöser oder Akkus nutzen, für die es in Taschen oftmals keine ausgewiesenen Fächer gibt.

Etui für Speicherkarten

Speicherkartenetuis wie diese von thinkTANK gibt es schon für 10 bis 20 Euro.

Es empfiehlt sich aus einer Reihe von Gründen, mehrere Speicherkarten mit sich zu führen. Klein und dünn wie diese jedoch sind, kann man sie sehr schnell verlieren. Am sinnvollsten transportiert man Speicherkarten daher in einem Etui. Zwar ist uns hierfür keine kreative Lösung eingefallen, aber glücklicherweise sind solcherlei Etuis auch nicht besonders teuer. Ein kleiner Tipp: Möchte man leere von vollen Karten unterscheiden, dreht man die vollen Karten einfach um.

Gorillapod

Auch ein Gorillapod erweist sich oft als praktischer Begleiter. Mit ihm lassen sich beispielsweise Blitze in bodennaher Position platzieren oder auch an allen erdenklichen Gegenständen (Stative, Bäume, Zäune …) anbringen. Sie sind außerdem ideal für Actioncams geeignet, die man als Remotekamera in der Naturfotografie oder für dokumentarische Behind-the-scene-Aufnahmen während eines Shootings nutzen kann.

Tape

Einen Streifen Tape um einen Kugelschreiber zu wickeln, spart Platz.

Das Tool schlechthin ist sicherlich Gewebeband oder Gaffa-Tape. Man kann damit beschädigte Ausrüstung notdürftig reparieren und Gegenstände (Reflektoren, Blitze) fixieren oder – wie oben beschrieben – eine Tüte an der Gegenlichtblende eines Objektiv befestigen, um sich einen Notfall-Regenschutz zu basteln. Damit man keine sperrige Rolle Gewebeband transportieren muss, kann man einfach einen ca. 30 cm langen Streifen um einen Kugelschreiber wickeln (den man ohnehin dabei haben sollte).

Brotbox

In einer solchen Plastikbox lassen sich Kleinteile wie Reinigungsutensilien unterbringen, die sonst unkontrolliert durch die Tasche fliegen würden.

Brotboxen oder ganz allgemein verschließbare Plastikbehälter (am besten mit Gummidichtung) eignen sich hervorragend dazu, Kleinteile zu verstauen, die ansonsten unkontrolliert in der Fototasche herumwandern würden. Idealerweise sichert und polstert man diese durch das Einlegen eines Mikrofasertuchs, das ebenfalls nützlich ist und in keiner Fototasche fehlen sollte.

Strom aus dem Würfel

Ein solcher Powercube kostet etwa 25 € und bietet neben mehreren 230-V-Stromanschlüssen auch Steckplätze für USB-Ladekabel.

Muss man auf Fotoreisen viele Geräte betreiben oder laden, kann es sich auch lohnen, eine Steckdosenleiste dabei zu haben. Da diese aber recht sperrig sind, empfiehlt sich dabei ein solcher Würfel. Praktisch ist, dass man auch USB-Kabel einstecken kann und daher auf das ein oder andere Ladegerät verzichten kann.

Reinigungsutensilien

Reinigungsutensilien gehören zu jeder Fotografen­ausrüstung und sollten auch unterwegs nicht fehlen. Mit einem Blasebalg entfernt man schnell Staub von der Frontlinse oder dem Sensor. Er lässt sich beinahe überall verstauen und kann sogar zum ›Polstern‹ kleinerer Objektive genutzt werden, wenn kein entsprechend kleines Fach in der Tasche vorhanden ist.

Außerdem praktisch für unterwegs sind Brillenputztücher, mit denen man die Objektivfrontlinsen von Verschmutzungen wie Fingerabdrücken befreien kann. Auch ein Pinsel, mit dem man an schwer zugänglichen Stellen von Kamera und Objektiv (z.B. Filtergewinde) Staub und Sandkörner entfernen kann, nimmt wenig Platz in Anspruch und erweist sich oft als nützlich.

Utensilien für die Nassreinigung sind auf Fototouren eher nicht nötig, bei Fotoreisen jedoch kann eine Nassreinigung nach häufigem Objektivwechsel notwendig werden.

Notizblock und Stift

Auch wenn mittlerweile beinahe jeder ein Smartphone besitzt, kann es nicht schaden, Papier und Stift dabei zu haben. Sei es, um Kontaktdaten zu notieren, spontan Notizen zu neu entdeckten Locations zu machen oder ein Model-Release auszufüllen.

Federklemme

Federklemmen gibt es in verschiedenen Größen in jedem Baumarkt.

Ebenfalls sehr vielseitig und deutlich stärker als eine Wäscheklammer ist die sogenannte Federklemme (auch als Leimklemme bekannt). In der Fashionfotografie ist sie unabkömmlich, um damit Kleidung zu bändigen. Und auch in der Naturfotografie sind viele Einsatzmöglichkeiten denkbar – beispielsweise, um kleine Aufheller zu befestigen oder Zweige temporär aus dem Bild zu bannen.

Taschenlampe 

Auch wenn Sie keine Nachtwanderung planen, ist eine Taschenlampe aus mehreren Gründen praktisch. Sie eignet sich beispielsweise zum Ausleuchten kleiner Motive – etwa für spontane Makroaufnahmen. Außerdem kann sie nützlich sein, wenn man Kleinteile (wie Speicherkarten) verloren hat oder wenn die Fototour doch mal länger dauert als geplant. Selbst LED-Leuchten sind mittlerweile sehr erschwinglich. Es gibt sie in kleiner Ausführung bereits für unter zehn Euro.

Wenn Sie uns und anderen Lesern verraten möchten, welche kleinen Helferlein Sie mit sich führen (und warum), hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar

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7 Kommentare:
  1. Eine kleine Ergänzung: Statt einer abgeschnittenen Isomatte habe ich seit Jahren ein selbstaufblasendes Sitzkissen im Fotorucksack dabei. Es ist nicht so sperrig, wie ein Isomatte, leichter und isoliert noch besser. Zudem ganz ehrlich gesagt, ist es sogar noch bequemer!
    Das gibt es in jedem Outdoorausrüster, auch günstig von No-Name Marken.

    ich bin schon häufig auf Location neidisch angesehen worden, wenn ich das Sitzkissen rausholte.

    Gruß
    Marv

  2. Kleine Taschen mit Reißverschluss sind z.b. als Aminity Kit bezeichnete kleine Kulturbeutel. Die gibt es bei diversen Fluggesellschaften. Im grossen Online Auktionshaus gibt es dazu viele Verschiedenen Modelle für ein paar EUR. Sind sie noch gefüllt hat man auch mit der enthaltenen Zahnbürste etwas um Schmutz aus kleinen Ecken zu holen.

    Gruß

    Jürgen

  3. Da ich öfter international unterwegs bin, hat sich der „Würfel“ in der ReWirable Version bei mir sehr bewährt. Damit spare ich mir gleich den Adapter für die Steckdosen im Reiseland. Und in heimischen Gefilden benötigt er auch nicht mehr Platz als der normale.

    Gruß
    Heiko

  4. Die Idee mit dem Tape und dem Kugelschreiber ist cool. Vielen Dank dafür.

    Mein Problem ist nur immer, dass wenn es regnet, ich nicht nur keinen Regenschirm dabei habe, sondern auch keine Mülltüte 😉

  5. Das mit dem Electrocube ist eine gute Idee. Von den diversen Beuteln, Aminity-Bags oder ähnlichem bin ich weg, da ich dann immer wieder suchte in welchem Beutel denn nun was ist. Abhilfe schaffen neben den Gefriedosen für größere Mengen Kleinteile die viel flexibleren und billigen Gefriebeutel mit „Reissverschluss“ die es bis ca. Din A 6 gibt. Besser verstaubar und man sieht auf einen Blick, was drin ist. Die bietet jeder gut sortierte Supermarkt für kleines Geld.

  6. Zu meinen „Universalwerkzeugen“ gehört noch ein Bohnensack als Stativersatz, ein Ministativ und Kabelbinder (in Verbindung mit dem Ministativ sehr hilfreich)

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