Und noch was zum Thema Eyecatcher …

04. Juni 2013
von Gerhard Rossbach
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Es gibt einige formale, also bildgestalterische Mittel, die Sie einsetzen können, um den Blick an einen ganz speziellen Punkt des Bildes und damit auf ein bestimmtes Bildelement zu lenken. Die einfachste Möglichkeit ist immer, helle Punkte im Bild zu platzieren, denn Helles zieht den Blick stark auf sich, unabhängig davon, was sonst noch auf dem Bild geschieht. Je größer die Fläche ist, desto stärker ist ihre Anziehungskraft, wobei schon winzige weiße Punkte ausreichen.

Dies wirft sehr oft zwei verschiedene Probleme auf. Zum einen weisen helle Punkte oft keine Zeichnung und damit keine interessanten Bildinformationen mehr auf, die das Auge des Betrachters länger im Bild halten könnten. Zum anderen sind helle Flächen sehr oft auch ungewollt mit im Bild. Eine Reflexion, eine Lichtquelle oder auch nur der Himmel schleichen sich oft im Hintergrund ungewollt mit aufs Bild.
Eine andere Möglichkeit, den Blick gezielt zu lenken, sind bewusst gewählte Farben. Insbesondere leuchtende Farben wie Rot, Gelb oder Orange heißen nicht umsonst Signalfarben. Aber auch jede andere stark gesättigte Farbe sticht deutlich heraus, wenn der Rest des Bildes aus eher entsättigten Farben oder Grautönen besteht. Das Extrem dazu ist sicherlich die Color-Key-Technik, bei der eine Farbe bestehen bleibt, der Rest aber in Schwarzweiß umgewandelt wird. Gesteigert werden kann der Aufmerksamkeitswert nur noch durch Neonfarben, die eine erhöhte Helligkeit und Leuchtkraft aufweisen.
Aber nicht nur Farben, auch bestimmte Formen lenken den Blick ganz besonders auf sich. Dazu gehören vor allem sämtliche geometrischen Formen. Denn im Gegensatz zu den organischen Formen kommen sie in der Natur seltener vor und deuten daher auf einen menschlichen Ursprung hin. Als soziale Wesen, die wir nun einmal sind, wecken solche Formen daher unser Interesse.
Eine wahre Fundgrube für solche Blickführungselemente sind Harald Mantes Bücher „Das Foto“ oder „Die Fotoserie“.

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