Picdrop – Bilder übertragen und mit anderen teilen

01. Januar 2024
von Steffen Körber
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Picdrop Galerien
Die Galerieübersicht in Picdrop: Hier hat man den Überblick über alle selbst erstellten Galerien. In der kostenfreien Variante kann man bis zu drei Galerien parallel nutzen, in der Bezahlversion gibt es keine Beschränkungen.

Wer nicht nur für sich selbst, sondern auch für Familie, Freunde oder gar Kunden fotografiert, stellt sich zwangsläufig die Frage, auf welche Weise man die Bilder anderen am besten zur Verfügung stellt. Neben der »analogen« ­Variante (CD/DVD oder USB-Stick) gibt es mittlerweile zahlreiche Cloudanbieter, über die sich Bilder ­online zeitnah und kosten­frei bereitstellen lassen.

Es kann jedoch zeitraubend sein, Rückmeldung ­einzuholen, welche Bilder schließlich in die ­engere ­Auswahl kommen sollen. Für viele Menschen, die nicht selbst fotografieren, ist es schwierig, aus einer ­Menge an Bildern in einem Ordner das zu finden, was ­ihnen am meisten zusagt. Das fängt beim ­Betrachten der ­Bilder an: nicht jeder kann mit der ­vorinstallierten ­Bildbetrachtungssoftware umgehen und ähnliche ­Bilder nebeneinander darstellen. Hier ist eine Galerie­ansicht nützlich. An sich ist das kein Problem. Galerien kann man auf der eignenen Website selbst erstellen oder auf Social Media passwortgeschützt hosten und den Link teilen. Aber wirklich bequeme und langfristig zufriedenstellende Lösungen waren das für mich nie. Zum ­einen ist es technisch nicht für jeden trivial und rechtlich ist man hinsichtlich der personenbezogenen Daten anderer je nach Serverstandort auch nicht vollends ­sicher.

Auch kann der Informationsaustausch darüber, ­welche Bilder es denn werden sollen, oft noch ­holprig sein. Ich erinnere mich an einige ­Missverständnisse – etwa, weil die Bildreihenfolge auf dem End­gerät des Betrachters anders aussah als bei mir oder weil ­Dateinamen vertauscht wurden. Und selbst, wenn letztlich doch alles glattläuft, müssen doch meist zahlreiche Nachrichten oder E-Mails versendet werden. Und seien wir mal ehrlich: Wirklich professionell wirkt ein solcher Workflow auch nicht – gerade, wenn es um Kunden geht.

Als ich Picdrop für mich entdeckt habe, hat sich mein Wokflow bei der Arbeit mit anderen Menschen grundlegend vereinfacht. Aus diesem Grund möchte ich das Tool in diesem Beitrag vorstellen.

Wie Picdrop funktioniert

Das Funktionsprinzip ist einfach erklärt: Als Fotograf erstelle ich – sofern ich meine Bilder teilen möchte – nach einem Shooting in Picdrop eine Galerie. Dazu muss ich mich im Browser einloggen und den Button + Neue Galerie erstellen klicken. In dem Dialogfeld, das sich nun öffnet, vergebe ich einen Galerienamen und erstelle die Galerie durch den Button Galerie erstellen.

Im Handumdrehen ist die Galerie erstellt …
Ebenso schnell lassen sich die Fotos per Drag & Drop in die Galerie laden.

Ist die Galerie erstellt, lade ich dort die Bildauswahl des Shootings hoch, die ich meinem Kunden präsentieren möchte. Picdrop erstellt dann eine Galerie.

Nun habe ich die Möglichkeit, die Galerie mit anderen zu teilen – entweder nutze ich dazu die E-Mail-Vorlage oder ich gebe den Link manuell weiter.

Sobald der Upload abgeschlossen ist, kann man die Galerie über einen entsprechenden Link teilen.

Öffnet der Betrachter den Link, werden ihm die ­Fotos in der Galerie angezeigt. Er landet dann je nach Voreinstellung des Fotografen in der Präsentationsansicht oder gleich im sogenannten Abstimmungs­modus. Nur in letzterem kann er die Fotos direkt Auswählen, mit Farbmarkierungen versehen oder sie ­kommentieren.

Die Galerie aus Sicht des Fotografen zeigt alle Bilder und den aktuellen Status der Markierung, Auswahl und Kommentare. In diesem Zustand ist die Darstellung noch jungfräulich, weil noch keine Auwahl vorgenommen wurde.
Wer Bilder mit anderen teilen möchte, findet mit Picdrop eine bequeme und datenschutzkonforme ­Lösung, in der man Bilder präsentieren, sich aber auch mit den fotografierten Personen abstimmen und ­sogar Auswahlen treffen kann.
Die Bedeutung der Farbmarkierung lässt sich individuell und je nach Art der Bilder in den Einstellungen bei Picdrop definieren.

Welches Abstimmungstool man nutzt und welche Bedeutung die Farbmarkierungen haben sollen, kann man je nach Anwendungsfall vorab mit den Kunden kommunizieren oder die Farbfelder entsprechend ­benennen, damit diese selbsterklärend sind.

Geht es beispielsweise nur darum, fünf von 20 ­Dateien auszuwählen, reicht die Funktion Auswählen. Möchte man ausgewählte Bilder jedoch unterschiedlich bearbeitet haben oder in unterschiedlichen Formaten bzw. Qualitätsstufen geliefert bekommen, können Farbmarkierungen sinnvoll sein.
Die Kommentarfunktion dagegen ist nützlich, wenn sich Rückfragen ergeben – beispielsweise, ob man noch eine Variante des Fotos in Schwarzweiß hinzufügen kann oder eine bestimmte Bearbeitung/Retusche überhaupt möglich ist.

Funktionen und Preise

Die Einstiegshürde bei Picdrop ist extrem niedrig. Innerhalb von wenigen Sekunden kann man sich einen kostenfreien Account erstellen, direkt loslegen und dabei 30 Tage lang alle Features der kostenpflichtigen Tarife nutzen. Wer danach bei der kostenfreien Variante bleiben möchte, kann Picdrop dauerhaft kostenfrei weiternutzen, wird jedoch auf die Basisversion zurückgestuft.

Die Basisversion bietet alle wesentlichen Funktionen, die ich hier beschrieben habe, umfasst allerdings nur bis zu drei gleichzeitig genutzte ­Galerien und insgesamt 1 GB Speicherplatz. Der Tarif ist daher ideal zum Reinschnuppern und für die gelegentliche ­Nutzung. Hat man drei Galerien aufgebraucht, löscht man einfach eine Galerie, die nicht mehr aktiv genutzt wird. Meist nutzt man eine bestehende Galerie ohnehin nur wenige Tage oder Wochen. Man sendet dem Kunden den Link zur neu erstellten Galerie und wartet, bis er innerhalb der nächsten Tage seine Auswahl getroffen hat. Im Anschluss daran wird man die ausgewählten Bilder dann entsprechend bearbeiten und erneut in die Picdrop-Galerie laden. Sobald der Kunde diese heruntergeladen hat, wird die Galerie ­obsolet.

Grundsätzlich kann man also auch als ­professioneller Fotograf mit der kostenfreien Variante arbeiten. Komformtabler und kundenfreundlicher ist es jedoch, wenn man mehrere Galerien erstellen und für einen längeren Zeitraum geöffnet lassen kann.

Wer zum gleichen Zeitpunkt bis zu 20 unterschiedliche Galerien parallel betreiben und mit anderen teilen möchte, muss das Paket »Freelance Lite« für 9,99 Euro monatlich abschließen. Hier sind dann bereits 10 GB Speicherplatz geboten. Weitere Funktionen bietet schließlich das Paket »Freelance Pro« für 14,99 Euro im ­Monat. Neben 500 GB Speicherplatz und ­unendlich vielen ­Galerien gibt es zusätzliche Funktionen wie ­individuelle Farbmarkierungen, den Präsentations-­Modus, eine Layout-Auswahl, ein eigenes Branding, ­eigene Versenden-Texte, ein Wasserzeichenschutz, ­Video Quick Preview und Videokonvertierung. Dieses Paket bietet sich für alle Berufsfotografen an, die regelmäßig individuelle Galerien für Kunden benötigen und mit einem professionellen Auftreten glänzen möchten.

Noch einen Schritt weiter geht es mit dem »Business DAM«. Es bietet zusätzlich die Möglichkeit, mit weiteren Fotografen bzw. dem eigenen Team zu ­kooperieren. Mit 89,99 Euro (für 3 Fotografen) bis 199,99 Euro (bis 15 Fotografen) eignet es sich allerdings vermutlich nur für Agenturen.

Welcher Tarif für einen am sinnvollsten ist, wird man schnell selbst feststellen. Wer nur gelegentlich jemandem eine Freude machen möchte und hin und wieder Links zu Galerien verschickt, kommt mit der kostenfreien Variante sehr weit. Wer auf Veranstaltungen fotografiert und individuelle Galerien für einzelne Personen oder Sportler erstellen muss (Stichwort: DSGVO), der benötigt womöglich die Freelance-Pro-Version.

Datenschutz und Serverstandort

Spätestens seit den zahlreichen Headlines zur DSGVO herrscht auch in Fotografenkreisen Panik, wenn es um das Thema personenbezogene Daten und Fotos geht. Problematisch kann das besonders dann werden, wenn man Fotos von Kunden bei einem Dienstleister speichert, der nicht den deutschen Bestimmungen ­entsprechend vorgeht. Die Picdrop GmbH ist in Berlin beheimatet und speichert die hochgeladenen Daten auf Servern in Deutschland. Das gibt einem ein gutes Gefühl – besonders, wenn man mit Kundendaten agiert.

Fazit

Die meisten Fotografen, die ich kenne, nutzen Picdrop – und das hat auch einen Grund. Der Dienst funktioniert zuverlässig, das Design ist intuitiv und modern. Die Kunden reagieren durchweg ­positiv und man spart sich eine Menge Zeit in der Kommunikation.

Bei so viel Lobhudelei darf man gerne auch mal skeptisch sein – besonders, wenn sich um ein grundsätzlich kostenfreies Produkt handelt. Aber es fällt mir schwer, Kritikpunkte zu finden. Klar ist, dass ein Unternehmen Geld verdienen muss, um einen solchen Dienst bereitstellen zu können. Insofern wird sich Picdrop über jeden zahlenden Kunden freuen. Aber man zwingt es dem Kunden nicht auf. Denn wer möchte, kann auch als Berufsfotograf (je nach Genre) tatsächlich problemlos mit der Basisversion arbeiten. Es ist nur nicht ganz so komfortabel, weil man ständig Galerien löschen muss und diese damit seinen Kunden nicht langfristig zur Verfügung stellen kann.

Insofern wird sich für viele nicht die Frage stellen, ob sie Picdrop künftig verwenden möchten, sondern nur, welche Version es werden wird 🙂

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