Punkt-Flächen-Kontrast

10. April 2013
von Gerhard Rossbach
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Mit dieser besonderen Form der Bildgestaltung erreichen Sie ganz einfach eine sehr spannungsreiche Wirkung. Aber wie so oft hängt dabei alles von der passenden Dosierung ab…

Wenn Sie ein vergleichsweise kleines, aber klar erkennbares Bildelement auf einer ansonsten einheitlichen Fläche platzieren, spricht man von einem Punkt-Flächen-Kontrast. Das Bildelement nimmt dabei lediglich zwischen einem und sechs Prozent der gesamten Bildfläche ein. Ist das Bildelement größer, wird es in der Regel nicht mehr als eine Einheit, sprich als Punkt wahrgenommen, sondern zerfällt seinerseits in mehrere einzelne Bildelemente.
Wichtig ist, dass der Punkt sich – durch seine Helligkeit, Farbe, Form, Struktur und/oder Schärfe – deutlich von seiner direkten Umgebung sowie der gesamten Bildfläche abhebt und klar erkennbar ist. Da dieses Bildelement den größten Teil der Informationen im Foto enthält, muss es inhaltlich interessant genug sein, um das ganze Bild zu tragen und den Betrachter auch längere Zeit im Bild zu halten. Außerdem muss es über ausreichend feine Details und eine hinreichende Schärfe verfügen, damit das Auge an dieser Stelle verweilen kann und nicht sofort davon abrutscht.
Wenn Ihr Motiv diese beiden Voraussetzungen erfüllt, kann es sogar sehr klein sein, ohne dass das Bild deswegen unproportioniert wirkt. Ansonsten achten Sie darauf, dass der Unterschied der Bildanteile zwischen dem punktförmigen Hauptelement und der großen gleichmäßigen Fläche nicht zu groß und das Bild dadurch unausgeglichen wird.
Die Hintergrundfläche sollte zwar in Helligkeit, Farbe und Schärfe recht einheitlich gehalten sein, aber dennoch etwas gleichförmige Struktur aufweisen. Denn ein komplett einfarbiger Hintergrund ohne jegliche Struktur – wie bei einer Studioaufnahme – wirkt nicht als ausreichendes optisches Gegenelement zu einem Punkt. In diesem Fall muss das eigentliche Motiv deutlich größer sein und mehr Bildfläche ausfüllen.
Platzieren Sie den Punkt übrigens nicht mitten in der Bildmitte, sondern irgendwo anders. Je näher dieser am Bildrand sitzt, desto stärker ist die Spannung, die als Wirkung von dem Bild ausgeht. Wenn Sie diese Punkte beachten, erhalten Sie Bilder, die gleichzeitig aufgeräumt, ausgewogen und dennoch enorm spannungsreich wirken.

GB2688-07 Kopie

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