Die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und allem
(und auch nach der besten Film/Entwickler-Kombination aller Zeiten)
Ich muss einmal einen befreundeten
Apotheker befragen, welches seiner Meinung nach das beste Medikament ist. Ich
bin ziemlich sicher, dass seine Antwort eine Gegenfrage wäre: "Für
oder gegen welche Krankheit?"
Sie meinen, so eine Frage stellt niemand? Na, dann schauen Sie einmal in Internet-Foren
über Fotografie! Mit schöner Regelmäßigkeit wird die Frage
nach der besten Film/Entwickler-Kombination gestellt, und mit genau so schöner
Regelmäßigkeit gibt es darauf dieselbe Antwort: "Frage 10 Fotografen,
und du bekommst mindestens 10 verschiedene Antworten." Ich werde es in
diesem Beitrag noch ein wenig weiter treiben und Ihnen ganz alleine schon mehr
als 10 Antworten geben, aber ich werde dabei auch auf das Anwendungsgebiet (die
Frage nach der Krankheit) ein wenig eingehen. Vielleicht hilft Ihnen das als
erste Anregung für eigene Versuche.
Gäbe es den besten Film mit dem besten Entwickler, so würden wir wohl
alle nichts Anderes benutzen. Alle Hersteller anderer Filme wären vom Markt
verschwunden, und das Leben wäre einfach (und fad). Dass es noch einige
Filmtypen gibt, mag Beweis genug dafür sein, dass es den besten nicht gibt,
und bei allen technischen Merkmalen ist es immer noch so, dass Fotografie auch
etwas mit persönlichem Geschmack und Vorlieben zu tun hat. Bitte betrachten
Sie daher die untenstehenden Erfahrungsberichte nur als Anregungen, nicht als
Religion.
Das "vielfältige"
Angebot
Ich zögere, das Angebot an Filmen mit dem Wort "Vielfalt" zu
belegen, denn in letzter Zeit verstärkt sich der Trend großer Hersteller,
die Produktion auch bewährter Filme mangels Ertrag einzustellen. Was konnte
(und kann) man in Internet-Foren Klagen lesen, weil der AGFA APX 25 eingestellt
wurde! Man müsste meinen, wo so viele Leute klagen, da muss es noch mehr
Leute geben, die den Film kaufen, und dann muss der doch weggehen wie warme
Semmeln. Tatsache ist aber, dass es für einen Konzern von der Größe
AGFAs nicht ausreicht, ein paar Tausend oder Zehntausend Filme zu verkaufen,
um damit Ertrag zu machen. Hinzu kam im konkreten Fall m.W., dass AGFA, um den
Film weiter zu produzieren, einiges an Entwicklung (und damit Geld) hätte
hineinstecken müssen, um die Produktion umzustellen, da bei der Produktion
des APX 25 schwer zu entsorgende Problemstoffe anfielen.
Glück haben wir als Analog-Fotografen dann, wenn ein Nischenanbieter, der
sich in der Konkurrenz neben dem Großkonzern AGFA nicht platzieren könnte,
die frei gewordene Marktlücke mit Kusshand übernimmt und ein ähnliches
Produkt anbietet. So geschehen im Falle des MACO UP 25 plus.
Nun habe ich schon die Kritik gehört, der UP 25 plus sei kein originäres
Produkt von MACO, sondern nur umetikettierter Efke-Film. Ich weiß nicht,
ob es so ist oder nicht. Aber selbst wenn. Da sind wir Kunden selber Schuld.
Wir wollen doch möglichst, dass unsere Anbieter eine Produktpalette anbieten,
bei der jedes Produkt einen wohlklingenden Namen und hohen Wiedererkennungswert
hat. Ich bin froh um jeden einzelnen SW-Film, der morgen noch angeboten wird,
und wenn ein Anbieter mit hohem Qualitätsanspruch dahinter steht, der bereit
ist, einem fremden Produkt seinen Namen zu geben, dann finde ich das begrüßenswert,
und als Verbraucher ist mir weitgehend wurscht, in welcher Fabrik das Produkt
entstanden ist, solange es nur die gewohnt gute Qualität hat und ich den
schönen Namen nicht mit einem höheren Preis bezahle. Aber das muss
jeder Anbieter mit sich selbst ausmachen. Einen "guten Namen" kann
man auch verlieren, und mit ihm die Kunden.
Zurück zum Thema
Nach dem Gesagten sollte eines klar sein: Die nachfolgend erwähnten Filme
sind welche, die ich ausprobiert habe und über die ich Ihnen etwas Substanzielles
sagen kann. Es gibt andere, vielleicht sogar bessere, aber die habe ich noch
nicht im Detail ausprobieren können. Auch habe ich als Amateur längst
nicht alle Anwendungsgebiete der Fotografie erforschen können. Unvollständig
wird die Liste daher zwangsläufig sein müssen.
Am Ende dieses Artikels finden Sie eine Übersichtstabelle mit einer summarischen
Darstellung der Eigenschaften verschiedener Filme. Nachfolgend einige Aussagen
zu einzelnen Filmen und Entwicklern.
Bildvergleiche, an denen man Korn und Schärfe beurteilen können soll,
sind immer mit Vorsicht zu genießen, da die Bedingungen selten genau vergleichbar
sind. So ist z. B. zur genormten Messung des Korns eine mikrodensitometrische
Messung üblich, bei der Kontrastschwankungen im Kleinen und Kleinsten gemessen
und in einen Mittelwert (RMS-Körnigkeit) umgerechnet werden. Für die
Praxis ist diesem Wert nicht ohne Weiteres zu entnehmen, welchen subjektiven
Eindruck das Korn macht (z. B. scharfe Grenzen oder verwaschen). Der Nennwert
des Auflösungsvermögens bei Filmen wird für einen Kontrast von
1:1 000 angegeben, was auch für die Praxis nicht wirklich relevant ist.
Von daher belasse ich es bei einigen Bildbeispielen, die Ihnen qualitativ einige
wenige spezielle Anwendungsgebiete veranschaulichen, bei denen ich bestimmte
Filme ausprobiert habe.
Ilford Delta 100/400
Als die "neuen" Kristallformen auf den Markt kamen, war nach meiner
Erinnerung der Kodak T-max 400 der erste Vertreter dieser Gattung. Ich habe
ihn damals ausprobiert und auch eine Zeit lang genutzt, aber als der Delta 400
erstmalig auf den Markt kam, wurde der der Standardfilm für mich. Das heißt
nicht, dass der Kodak-Film schlechter sei (Viele schwören auf ihn.) aber
seine Emulsion reagiert nach meinen Erfahrungen ein bisschen mimosenhafter als
die des Ilford Delta 400. Die Filme hatten feineres Korn als die damaligen 100er,
waren aber zwei Blenden empfindlicher! Inzwischen hat sich an allen Fronten
etwas getan, und auch meine Vorlieben sind andere geworden.
Der Delta 100 ist ein Allroundfilm. Nicht schnell, aber feinkörnig, mit
guter Auflösung. Wie bei allen modernen Filmen sollte man auf streng reproduzierbares
Arbeiten achten. Die inzwischen nicht mehr ganz neuen, "modern" genannten
Emulsionen mit besonderen Kristallformen (T-max, Core-Shell, und wie sie heißen
mögen) reagieren i.A. empfindlicher auf Prozessschwankungen als die klassischen.
Ilford Delta 100 ist für alles geeignet, wo genug Licht ist.
Für schwaches Licht ist sein Brüderchen Delta 400 besser geeignet.
Letzterer ist seit einiger Zeit als Delta 400 New im Umlauf. Die neue Version
soll sich gegenüber der alten durch bessere Push-Eigenschaften auszeichnen.
Mir scheint, der neue Delta 400 hat bei vergleichbarer Verarbeitung ein leicht
gröberes Korn als der alte.
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Eine Besonderheit
des Delta 400 sind seine hohen Anforderungen ans Fixierbad: Von allen
Filmen, die ich regelmäßig verarbeite, ist es immer der Delta
400, der die längste Klärzeit aufweist. Ich vermute, er enthält
ziemlich viel Jodid. Ich empfehle daher, ihn mit hochkon- Aufnahme in einem verfallenen Haus in Nordfrankreich; aufgenommen auf Ilford Delta 400, entwickelt in SPUR SLD, Nikon F 801 S, Sigma 1,8/28 mm, Bl. 2,8, 1/60 s aus der Hand |
Auf der Bühne herrscht kontrastreiches Licht. Einzelne Tänzerinnen stehen im Spotlicht, andere fast im Düstern. Gepushten Film zu verwenden hieße, die nicht im Spot stehenden Akteurinnen in zeichnungslosem Schwarz zu verlieren oder die Gesichter der angestrahlten kalkig weiß zulaufen zu lassen. Ungepushter Delta 3200 hält beide, aber eben mit mehr Korn. Das gibt Ihnen eine Vorstellung davon, was dieser Film leisten kann.
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Meine guten Erfahrungen beruhen insbesondere auf der Kombination des Films mit Ilfotec HC 1+15, in dem ich den Film wie für ISO 3200/36° angegeben entwickle, aber wie ISO 1600/30° belichte. Die Schwärzungskurve ist dann etwas steiler als für eine übliche N-Entwicklung, was aber bei der insgesamt recht weichen Reaktion des Films keine schlimmen Auswirkungen hat. Die Schatten sind unter diesen Bedingungen gut durchgezeichnet, und die Schärfe ist hervorragend. "Wandertheater" (Choreographie Susanne Züge, Ballettschule Düsseldorf-Niederkassel); aufgenommen auf Ilford Delta 3200, entw. in Ilfotec HC 1+15, Nikon F 801 S, Sigma APO 2,8/80-200 mm, 200 mm, Bl. 2,8, 1/250 s, Einbeinstativ |
MACO CUBE 400c
Der Film für alle Fälle? Vielleicht. Dieser Film ist einzig in seiner
Art. Er hat, was heute nicht mehr sehr verbreitet ist, zwei Schichten: eine
feinkörnige, langsame, mit rund ISO 80/20°, und eine grobkörnigere,
schnelle, mit rund ISO 500/28°. Das Schönste ist, dass man durch Wahl
des Entwicklers auch vorwiegend die eine oder aber beide zusammen entwickeln
kann. Entwickler, die mehr an der Schichtoberfläche wirken - Beispiele
sind HC 110 oder auch Xtol - entwickeln bevorzugt die feinkörnige Schicht,
aber auf Kosten der Empfindlichkeit, die dann vielleicht nur bei ISO 100/21°
liegt. Schichttiefenentwickler - LP-Supergrain, LP Xtratol XS - entwickeln beide
Schichten, und der Film hat eine Empfindlichkeit von gut ISO 400/27°, eher
sogar ISO 800/30°.
Damit aber noch nicht genug: Der MACO CUBE 400c ist auch (fast) ein IR-Film.
Seine Empfindlichkeit erstreckt sich bis rund 750 nm, und mit strengen IR-Filtern
(RG 715) lassen sich lt. MACO unter günstigen Bedingungen (swmag_wollstein_19.htm)
auch starke IR-Effekte erzielen, ohne dass man ihn deswegen mit den für
IR-Filme üblichen Vorsichtsmaßnahmen handhaben müsste.
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Mein Favorit ist
er aber ganz eindeutig für Portraits und Innenaufnahmen bei mäßigem
Licht. Mit der hohen Empfindlichkeit, die er in LP-Supergrain liefert
und der Kantenschärfe und dem Ausgleichsvermögen dieses Entwicklers
hat er bei mir den Delta 400, den ich lange für meine (wieder!) Ballettaufnahmen
bei den Proben im Studio benutzt habe, verdrängt. Die erweiterte
Rotempfindlichkeit kommt der Wiedergabe von Hauttönen sehr zugute.
Aglaia; aufgenommen auf MACO CUBE 400 c, entwickelt in LP-Supergrain, Minolta SRT 101b, 1,2/58 mm, Bl. 2, 1/60 s, aus der Hand |
MACO
PO 100c
Noch ein einzigartiger Film! Er wird für mich der Nachfolger des Ilford
Delta 100 für Landschaft und Architektur werden. Dieser Film ist ein ortho-panchromatischer
Film, d.h. er ist deutlich empfindlicher für Blau als panchromatische Filme
und weniger empfindlich für Rot. Sein Auflösungsvermögen ist
mehr als doppelt so groß wie das eines vergleichbaren panchromatischen
Films, sein Korn ist fein.
Die Schwäche von reinen Ortho-Filmen ist immer schon die gewesen, dass
sie blauen Himmel zu hell wiedergeben und Rot als Schwarz abbilden. Letzteres
tut der PO 100c nicht. Er unterscheidet Rot und Schwarz, und der zu hellen Himmelswiedergabe
kann man mit einem Orangefilter gegensteuern, um gute Wolkenzeichnung zu erhalten.
Auch einen positiven Nebeneffekt hat die vergleichsweise hohe Blauempfindlichkeit:
Die Schatten in von der Sonne beleuchteten Szenerien werden von dem Licht erhellt,
dass der blaue Himmel streut. Ein ortho(pan)chromatischer Film hellt in solchen
Fällen die Schatten auf.
Ich habe meine ersten Exemplare dieses Films in LP-Supergrain entwickelt, den
MACO empfahl. Dieser Entwickler arbeitet sehr kantenscharf und ausgleichend.
Sehr gute Ergebnisse wurden mir auch von der Kombination dieses Films mit SPUR
HRX berichtet.
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Orthochromatische Filme sind für Portraits mit etwas Vorsicht zu genießen. Die geringe Rotempfindlichkeit zeichnet dafür verantwortlich, dass die Filme sich so verhalten, als habe man mit panchromatischem Film und Blaufilter fotografiert. Die Konsequenz sind betonte Hautunreinheiten und möglicherweise der Anschein einer "Säufernase", wenn der Riechkolben auch nur eine leichte Tendenz zum Rötlichen hat. Zwar ist der PO 100c kein reinrassiger Ortho-Film (s. auch die Wolkenwiedergabe mit Orangefilter), aber ich konnte ihn noch nicht für Portraits ausprobieren, daher rate ich erst einmal zur Vorsicht. Der beschriebene Effekt lässt sich natürlich auch für so genannte "Charakterportraits" von Menschen mit wettergegerbter Haut nutzen, könnte aber bei Modellen mit zartem Teint und auch nicht so dickem mentalem Fell zu Entsetzen beim Betrachten der Fotos führen. Als MACO diesen Film vor 4 Jahren erstmalig auf den Markt brachte, gewann der innerhalb von wenigen Monaten viele Freunde - die dann erst einmal frustriert waren, als der Film nach kurzer Zeit wieder verschwand. Das lag daran, dass die dafür nötigen Sensibilisierungsfarbstoffe Dank eines Monopols von Kodak eine Zeit lang praktisch nicht zu vertretbaren Preisen zu bekommen waren. Inzwischen hat MACO eine von Kodak unabhängige Quelle aufgetan, und der Film steht wieder zur Verfügung, sehr zur Freude seiner Fans, zu denen ich mich inzwischen auch rechne.
Rouen, Kathedrale; aufgenommen auf MACO PO 100c, entw. in LP-Supergrain, Nikon FM, PC-Nikkor 3,5/28 mm, Bl. 16, Zeitbelichtung vom Stativ, Spiegelvorauslösung |
AGFA Copex Rapid in SPUR
Nanospeed
Dass hier ein Film zusammen mit einem Entwickler genannt wird, ist kein Zufall.
Der AGFA Copex Rapid ist eigentlich ein Mikrofilm, mit dem Dokumente abgelichtet
werden. Wenn Sie ihn in "normalem" Entwickler verarbeiten, reagiert
er extrem steil. Der SPUR Nanospeed Entwickler auf der anderen Seite ist einer,
der speziell mit einem solchen Film im Blick entwickelt wurde. Sie bekommen
damit (richtige Aufnahmetechnik vorausgesetzt) Negative, die vermutlich schärfer
sind als alles, was Sie bisher gesehen haben (ausgenommen vielleicht Kodak Tech
Pan, aber der Copex Rapid hat tatsächlich ein höheres Auflösungsvermögen
als Tech Pan). Vergrößerungen bis 70 x 100 cm habe ich von solchen
Negativen schon angefertigt, und das Korn ist darauf gerade eben erst ansatzweise
zu sehen. In SPUR Nanospeed hat der AGFA Copex Rapid eine Empfindlichkeit von
gut ISO 25/15° (vielleicht 1/3 bis 2/3 Blende mehr) und verhält sich
extrem gutmütig, will sagen, seine Schwärzungskurve ist ausgeglichen
und macht zugelaufene Lichter recht unwahrscheinlich.
Der Film ist ein panchromatischer Film. Auch mit orthochromatischen Dokumentenfilmen
wie ehedem AGFAORTHO 25 oder nun MACOPHOT Ort 25 lassen sich hochauflösende
und praktisch kornfreie Fotos machen, aber man hat den Nachteil der eingeschränkten
Sensibilisierung, d.h. insbesondere der völligen Rotblindheit.
AGFA Copex Rapid ist auch das, was unter dem Namen Gigabitfilm mit einem dedizierten
Entwickler verkauft wird. Zumindest in der Anfangsphase wurden mannigfache Probleme
des Films, oder besser des Entwicklers, mit Netzmittelresten an Filmspulen beschrieben.
Mir ist nicht bekannt, ob diese inzwischen gelöst sind. Ich persönlich
neige dazu, die SPUR-Chemie zu empfehlen, und das aus drei Gründen:
1) Mit SPUR Nanospeed und AGFA Copex Rapid hatte ich noch nie Probleme.
2) Nach den mir vorliegenden Aussagen enthält die Gigabitchemie die für
die Umwelt und die eigene Gesundheit problematischeren Chemikalien.
3) Ich hatte nicht den besten Eindruck vom "Kundendienst" von Gigabitfilm.
AGFA APX 400, Ilford HP5 plus,
MACO UP 400 p
Drei "Klassiker" für mäßiges bis schlechtes Licht.
Alle drei zeichnen sich aus durch gutmütiges Verhalten, gute Pushbarkeit
und erschwingliche Preise.
Die Filme haben "klassische" Emulsionen und lassen sich in allen möglichen
Entwicklern mit guten, von den Eigenheiten der Entwickler gut beeinflussbaren
Resultaten entwickeln. Zwei Extrembeispiele:
Rodinal: scharf, aber relativ ausgeprägtes
Korn, je nach Verdünnung sehr ausgeglichene Negative
Perceptol: feines Korn, aber Empfindlichkeits-
und Schärfeverlust
Unter sonst gleichen Bedingungen ist das Korn grober als bei den "modernen"
Emulsionen. Dennoch schwören viele Fotografen aus subjektiven Gründen
auf klassische Emulsionen.
Infrarotfilme wie Kodak
HIE, MACO IR 820v und 750c, Konica Ir 750, Ilford SFX (und MACO CUBE 400c)
Hierzu habe ich an anderer Stelle schon einiges geschrieben, siehe swmag_wollstein_19.htm
Film | Empfind- lichkeit |
Kristall typ |
Stärken | Schwächen | Anwendungsgebiete |
Ilford
Delta 100 vergleichbar: Kodak T-max 100, Fuji Neopan 100 |
mittel | modern |
feines Korn hohe Auflösung |
alle außer jenen, wo höhere Empfindlichkeit vonnöten ist | |
Ilford
Delta 400 vergleichbar: Kodak T-max 400, Fuji Neopan 400 |
hoch | modern |
hohe Auflösung noch relativ feines Korn |
alle, bis hin zu Available Light | |
Ilford
Delta 3200 vergleichbar: Kodak T-max 3200, Fuji Neopan 1600 |
sehr hoch | modern |
sehr hohe praktische Empfindlichkeit, durch Pushen bis ISO 12500/42° tatsächliche Empfindlichkeit ungefähr ISO 1600/33° weiche Tonabstufungen |
grobes Korn verringerte Auflösung |
Available Light, insbesondere Theater, Ballet usw. |
MACO CUBE
400 c vergleichbar: Aufgrund der Schichtstruktur, der Sensibilisierung und des PE-Trägers existiert kein vergleichbarer Film. |
mittel bis hoch | klassisch |
durch Mehrschichtaufbau sehr flexibel, Empfindlichkeit durch Entwickler
einstellbar von ISO 100/21° bei sehr feinem Korn bis ISO 400/27°, gepusht
auch bis ISO 1600/33° Polyesterträger höchster Beständigkeit erweitere Rot-Empfindlichkeit klarer Träger |
alle, bis hin zu Available Light, in engen Grenzen auch Infrarot | |
MACO PO 100
c vergleichbar: einziger Film mit orthopanchromatischer Emulsion |
mittel | klassisch |
sehr hohe Auflösung feines Korn klarer Träger |
alle, nur Portrait in Grenzen wg. verringerter Rot-Empfindlichkeit | |
Agfa
Copex Rapid entw. in SPUR Nanospeed vergleichbar: Kodak Technical Pan in Technidol, Gigabitfilm, hinsichtlich der Auflösung auch MACO Ort 25 c in Low-Contrast-Entwicklern, s. aber Text. |
gering | Sonder- form |
extrem hohe Auflösung Polyesterträger höchster Beständigkeit |
geringe Empfindlichkeit | alle die, bei denen es auf höchste Auflösung ankommt, z. B. Architektur |
Agfa APX
100 vergleichbar: MACO UP 100 p, Fortepan 100, TURA P 150 |
mittel | klassisch | Dank klassischer Emulsion toleranter in der Verarbeitung | groberes Korn als Filme mit "modernen" Kristallen | alle außer jenen, wo höhere Empfindlichkeit vonnöten ist |
Agfa APX 400 |
hoch | klassisch | gutmütiger Film mit hoher Empfindlichkeit, gut pushbar | groberes Korn als Filme mit "modernen" Kristallen | alle, bis hin zu Available Light |
Ilford
HP5+ vergleichbar: s. Agfa APX 400 |
hoch | klassisch | gutmütiger Film mit hoher Empfindlichkeit, gut pushbar | groberes Korn als Filme mit "modernen" Kristallen | alle, bis hin zu Available Light |
MACO UP
400 p vergleichbar: s. Agfa APX 400 |
hoch | klassisch | gutmütiger Film mit hoher Empfindlichkeit, gut pushbar | groberes Korn als Filme mit "modernen" Kristallen | alle, bis hin zu Available Light |
Kodak
HIE vergleichbar: kein völlig vergleichbarer Film, Details s. IR-Filmvergleich unter swmag_wollstein_19.htm |
-- | klassisch |
hohe Empfindlichkeit auch im IR weit ins IR reichende Sensibilisierung, stärkste IR-Effekte keine Lichthofschutzschicht, daher interessante Effekte klarer Träger |
grobes Korn geringe Auflösung keine Lichthofschutzschicht, daher Überstrahlung umständliche Handhabung (Filmwechsel im Wechselsack oder in der Duka) Kühlung erforderlich |
speziell für IR-Fotografie, dort für alle Zwecke, d.h. auch von bewegten Motiven |
MACO IR
820 vergleichbar: kein völlig vergleichbarer Film, Details s. IR-Filmvergleich unter swmag_wollstein_19.htm |
mittel | klassisch |
feines Korn weit ins IR reichende Sensibilisierung, stärkste IR-Effekte Lichthofschutzschicht, daher sehr scharfe IR-Aufnahmen klarer Träger |
im IR gering empfindlich (aber weit in den IR-Bereich hinein!) Lichthofschutz-schicht, daher keine Überstrahlung umständliche Handhabung (Filmwechsel im Wechselsack oder in der Duka) Kühlung erforderlich |
mit eingeschränkter Schärfe oder IR-Sperrfilter (z. B. Blau) auch noch als panchromatischer Film nutzbar, aber eigentlich speziell für IR, dort bevorzugt, wo keine Überstrahlung gewünscht ist und die Motive statisch sind (wg. geringer Empfindlichkeit |
MACO IR 750
c vergleichbar: kein völlig vergleichbarer Film, Details s. IR-Filmvergleich unter swmag_wollstein_19.htm |
mittel | klassisch |
feines Korn Lichthofschutz-schicht, daher sehr scharfe IR-Aufnahmen trotz IR-Tauglichkeit praktisch zu handhaben wie konventionelle Filme |
im IR gering empfindlich nur sehr nahes IR, daher nur unter günstigen Bedingungen IR-Effekte |
mittelempfindlicher panchromatischer Film mit IR-Zusatz, daher für praktisch alles zu gebrauchen außer Available Light |
ILFORD
SFX vergleichbar: kein völlig vergleichbarer Film, am ehesten MACO CUBE 400 c, s. aber Text. |
mittel bis hoch | klassisch |
Lichthofschutz-schicht, daher sehr scharfe IR-Aufnahmen trotz IR-Tauglichkeit praktisch zu handhaben wie konventionelle Filme |
relativ grobes Korn im IR gering empfindlich nur sehr nahes IR, daher nur unter günstigen Bedingungen IR-Effekte |
empfindlicher panchromatischer Film mit IR-Zusatz, daher für praktisch alles zu gebrauchen, wo Korn nicht so störend ist |
Konica
IR 750 vergleichbar: kein vergleichbarer Film, Details s. IR-Filmvergleich unter swmag_wollstein_19.htm |
gering | klassisch |
feines Korn starke IR-Effekte schon mit mäßigem Rotfilter, da orthochromatisch und IR-empfindlich |
geringe Empfindlichkeit, speziell mit dunklen IR-Filtern eingeschränkte Verfügbarkeit |
IR-Fotografie mit feinem Korn und hoher Schärfe, wo die geringe Empfindlichkeit keine Einschränkung ist |