Negativ-Entwickler CG 512 - Entwicklungszeiten
von Dr. Otto Beyer
Dieser Entwickler war zu Zeiten der Zeitschrift "Foto Hobby-Labor" der Referenzentwickler für jeden Test einer Film-/Entwicklerkombination (und manch anderer Entwickler hat sich da schwer getan). Auch wenn es heute um den Entwickler ein wenig stiller geworden ist, hat er nichts von seiner hervorragenden Leistungsstärke eingebüßt. Kürzlich durchgeführte Tests haben ergeben, daß die Haltbarkeit des Konzentrats wesentlich besser ist, als bisher immer angenommen wurde. Dadurch wird dieser Entwickler auf einmal für einen deutlich größeren Anwenderkreis hochinteressant.
Der CG 512 zeichnet sich durch sehr feines Korn und hohe Schärfe aus. Er ist damit prädestiniert für Landschaft-, Architektur- oder Sachaufnahmen und alle weiteren Aufgabengebiete, die feines Korn und hohe Schärfe erfordern. Durch den Einsatz als Einmalentwickler wird zudem eine hohe Reproduzierbarkeit der Ergebnisse erreicht. Zusätzlich ermöglichen Normalentwicklungszeiten von über 10 Min. eine feine Steuerung der Ergebnisse durch Veränderung der Entwicklungszeit. Die so erhaltenen Negative lassen sich in einfacher Weise auf heute gebräuchliche VC-Papiere vergrößern. Die Prints bekommen einen Glanz, eine Klarheit, Brillianz und Schärfe, die der Autor mit anderen Film-/Entwicklerkombinationen, wenn überhaupt, nicht auf so einfache Weise erreichen konnte.
Ansatz: Das Konzentrat wird unmittelbar vor Gebrauch 1+4 mit entsprechend temperierten Wasser verdünnt (z.B. 100 ml CG 512 + 400 ml Wasser). Pro Film sollten mindestens 250 ml Gebrauchslösung eingesetzt werden. Mit z.B. Dosen der Jobo 1500er Reihe werden ausgezeichnete Ergebnisse erzielt.
Temperatur: 24°C ± 0,5 °C - Die Temperatur sollte gut eingehalten werden. Für eine Temperaturüberwachung empfiehlt sich ein reaktionsschnelles, genaues Digitalthermometer wie z.B. das Greisinger Digital-Thermometer GTH 175/Pt *).
Haltbarkeit: Wie erst kürzlich nachgewiesen werden konnte, ist die Haltbarkeit, entgegen bisherigen Angaben, sehr gut. Es konnten im Entwicklungsergebnis keine Unterschiede zwischen frischem Entwickler und bis zu 1 Jahr altem Entwickler festgestellt werden (Konzentrat kühl und dunkel in hochgefüllten Flaschen lagern). Es ist aber sehr wichtig vor dem Abmessen des Konzentrats dieses kräftig zu Bewegen. Wichtige Substanzen im Entwickler neigen dazu, sich mit der Zeit am Boden zu konzentrieren. Dieses Verhalten war der Grund für die bisher angenommene eingeschränkte Haltbarkeit.
Entwicklungszeiten: Die unten angegebenen Entwicklungszeiten für Kleinbildfilme sind gute Anhaltswerte für eigene Tests. Bei Rollfilmen können leicht abweichende Zeiten (+5% bis +10%) bessere Ergebnisse bringen. Für z.B. den APX100 liefern 13 Min. bei Rollfilmen die besseren Ergebnisse. Bitte die genannten Kippzeiten einhalten.
Hersteller |
Film |
ISO |
Zeit |
Kipp |
Charakteristische Kurve |
Agfa |
APX100 |
64/19º |
12:00 |
15/30/1x |
leichte S-Form |
Agfa |
APX400 |
125/22º |
13:00 |
15/30/1x |
Normal |
Fuji |
Acros |
50/18º |
12:00 |
15/30/1x |
Normal |
Fuji |
NP400 |
200/24º |
11:00 |
15/30/1x |
leichte S-Form |
Ilford |
Delta 100 |
50/18º |
12:00 |
15/30/1x |
Normal |
Ilford |
Delta 400 |
200/24º |
15:00 |
15/30/1x |
Normal |
Ilford |
Delta 3200 |
250/25º |
17:00 |
15/30/1x |
Normal |
Ilford |
PanF+ |
25/15º |
12:00 |
15/30/2x |
Normal |
Ilford |
FP4+ |
64/19º |
12:00 |
15/30/2x |
Normal |
Ilford |
HP5+ |
200/24º |
14:00 |
15/30/1x |
Normal |
Kodak |
100Tmax |
50/18º |
12:00 |
15/30/1x |
deutliche S-Form |
Kodak |
125PX |
64/19º |
10:00 |
15/30/1x |
deutliche S-Form |
Kodak |
400Tmax |
200/24º |
12:00 |
15/30/1x |
hängt von Zone II bis VI durch |
Kodak |
400TX |
160/23º |
13:00 |
15/30/1x |
hängt von Zone II bis IV leicht durch |
Kodak |
Tmax3200 |
320/26º |
17:00 |
15/30/1x |
Normal |
Rollei |
R3 |
100/21º |
18:00 |
15/30/1x |
deutliche S-Form |
Tabelle 1: Entwicklungszeiten CG 512 – Verdünnung 1+4 – Temperatur 24°C ± 0,5 °C
Bemerkungen:Ein Direktbezug des CG 512 vom Hersteller ist möglich:
FOTOTECHNIK SUVATLAR
Simrockstr.178a
22589 Hamburg
Tel. 040/395709
Kommentare oder Fragen zum Artikel sind willkommen!
Dr. Otto Beyer
Mail: otto.beyer@gmx.de
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Web: http://www.ottobausw.deDiesen Artikel können Sie als pdf-Datei hier herunterladen.
*) bei PHOTOTEC erhältlich