Ein Jahr analog fotografieren mit der Mamiya RB67

22. August 2016
von Boris Karnikowski
16 Kommentare

Ein Jahr analog fotografieren mit der Mamiya RB67

500-42
Olympiastadion München (Sekor 90, auf Fuji Pro 400, +2EV)

Vor ein paar Tagen fragte Facebook: Ich würde mich doch bestimmt gern an die Fummelei mit den in Japan bestellten, lasergeschnittenen Lichtdichtungen im letzten Sommer erinnern? – Doch, schon. Das Wetter war großartig und die Filmkassette ist seitdem lichtdicht. Ein Jahr mit der Mamyia RB67 ist also um, und das ist eine gute Gelegenheit, um meine drei hier geposteten Artikel über die ersten Schritte im analogen Mittelformat mit einem Zwischenergebnis zu ergänzen – was habe ich nach einem Jahr analog fotografieren gelernt und was hat sich für mich beim Fotografieren verändert?

Was ich gelernt habe

1) Ich muss mich entscheiden

Freisinger Dom (Sekor 90 mm, auf Ilford FP4+)
High Noon am Freisinger Dom (Sekor 90 mm, auf Ilford FP4+)

Möchte ich heute digital oder analog fotografieren? Ich lasse mir weiterhin die Wahl. Und ich habe gelernt, mich für eines von beiden zu entscheiden. Digital und analog sind zwei völlig unterschiedliche Arten des Fotografierens mit unterschiedlichen Resultaten. Es gibt Motive, zu denen – für mich – Film besser passt, z.B. der kontraststarke Ilford FP4+ zu den Stahlwerksruinen im Landschaftspark Duisburg. Oder der fast filmkornlose, eher kühl temperierte Kodak Ektar zu Landschaftsaufnahmen. Für’s Digitale sprechen für mich praktische Gründe, etwa das Mehr an Schnelligkeit dank Autofokus, die erhöhte Datensicherheit (Backups) und natürlich das Mehr an Flexibilität in der Nachbearbeitung. Mit Film zu fotografieren ist für mich eine ästhetische Entscheidung, mit der ich viele Fragen aus der Nachbearbeitung in den Moment der Aufnahme vorverlagere – und gerade das macht das analoge Fotografieren so spannend.

2) Ich muss mich mehr konzentrieren

Neben dem körperlichen Einsatz (der Body, drei Objektive und ein Prismensucher wiegen zusammen locker 6kg) erfordert die RB67 beim Fotografieren strukturiertes Vorgehen und Mitdenken. Separater Filmtransport nach jeder Aufnahme, Fokussierung und Belichtung – geschenkt. Aber beim Objektivwechsel? Vorher an Kamera und Wechselobjektiv den Verschluss spannen. Und nicht vergessen: am eingewechselten Objektiv die Verschlusszeit und Blende nachführen. Die Filmkassette auf dem Drehrahmen lässt sich weder ins andere Format drehen, noch abnehmen? Dann steckt noch der Drahtauslöser. Erstaunlich, wie komplex und störrisch eine vollmechanische Kamera sein kann.

3) Ich muss lernen, lernen, lernen

Fehler mache ich die ganze Zeit. Bei Wahl von Motiv und Komposition, bei der Bedienung der Kamera, beim Entwickeln der Schwarzweiß-Filme. Merkwürdige Dinge passieren: Mal läuft die Kennung vom Filmrand quer durchs Bild („abgepaust“ vom Rückpapier – wie die Zeitschrift PhotoKlassik in ihrer Ausgabe IV.2016 berichtete, wohl ein Qualitätsproblem bei einigen Chargen T-Max-Rollfilm), ein Negativstreifen hat im unteren Bereich andere Tonwerte als im Rest des Bildes (ich habe mich fest an die Kipprhythmen gehalten). Und von den Versuchen, an heißen Sommertagen im Wechselsack 120er-Film einzuspulen, will ich gar nicht reden. Mehr als einmal war ich drauf und dran, alles wieder bei eBay einzustellen und den Ertrag in eine glückliche Zukunft als Digitalfotograf zu investieren. Aber man lernt nur aus den schweren Dingen – und wird beim nächsten Mal hoffentlich ein bisschen routinierter und besser.

Was hat sich für mich verändert?

4) Ich fotografiere bewusster

Stand auf dem Münchener Viktualienmarkt (Sekor 90 mm, auf Kodak T-Max 400)
Stand auf dem Münchener Viktualienmarkt (Sekor 90 mm, auf Kodak T-Max 400)

Seitdem ich wieder analog arbeite, beschäftige ich mich intensiver mit dem Prozess des Fotografierens – mit der Beobachtung von Licht/Schatten, Farben, Linien und Texturen, mit dem Zusammenspiel von Zeit und Blende, mit den Abbildungseigenschaften meiner drei Festbrennweiten, mit dem Verhalten verschiedener Filme und natürlich mit der Komposition des Bildes selbst. Auf dem Weg zu meinem Wunschfoto prä-visualisiere ich mehr und gezielter als beim Arbeiten mit der digitalen SLR, weil ich mich nicht über Trial & Error und das Kameradisplay herantasten kann. Dabei entsteht langsam so etwas wie fotografische Vorstellungskraft (die man beim reflexartigen Blick auf das Kameradisplay, dem „Chimping“, verliert). Dass die vollmanuelle RB67 den ganzen Prozess noch verlangsamt und ein sehr strukturiertes Arbeiten verlangt, tut ein übriges.

5) Ich fotografiere einfacher

Dann: Ich fotografiere Dinge, die mir früher zu banal erschienen – die Suche nach lohnenswerten oder sogar spektakulären Motiven (mitunter weiter entfernt) ist der Suche nach fotografisch interessanten Motiven gewichen (und die erarbeitet man sich fast überall). Das können auch mal Grashalme oder vertrocknete Disteln sein. Das ist vielleicht dem Anfang geschuldet und mag sich mit zunehmender Beherrschung der Kamera noch ändern, aber inhaltliche Reduktion ist eines der wichtigsten Mittel auf dem Weg zu besseren – klareren – Bildern. Außerdem intensiviert die Konzentration aufs Einfache die produktive Auseinandersetzung mit den Grundlagen: dem richtigen Licht, der richtigen Komposition, den richtigen Einstellungen.

Es ist also ein bisschen „alles auf Anfang“. Das kann frustrierend sein, wenn man vom Arbeiten mit der digitalen SLR her eine höhere Fehlertoleranz und vor allem bessere Ergebnisse gewohnt ist. Den schweren Weg des Einsteigers geht man im Analogen zu großen Teilen nochmal, und er ist bei mir von deutlich mehr „Abs“ als „Aufs“ geprägt. Die Zufriedenheit mit einem gelungenen Bild ist dafür entsprechend größer. Wichtig ist: Es geht nicht darum, im Analogen dem Digitalen nachzueifern, dafür sind die jeweils technischen Möglichkeiten (und Resultate) zu unterschiedlich.

Einfachheit meint übrigens auch – siehe 1) – die begrenzten technischen Mittel. Beschränkung auf das Wesentliche fällt dort leicht, wo Zubehör oder Nachbearbeitungsmöglichkeiten begrenzt sind. Wenn ich es – etwa bei einem Stadtrundgang – wirklich einfach und entspannt halten will, geht nichts über die Kombination eine Kamera, ein Objektiv und ein Film.

Am Nebelhorn, Oberstdorf (Sekor 180 mm, auf Fuji Pro H 400, +2EV)
Am Nebelhorn, Oberstdorf (Sekor 180 mm, auf Fuji Pro H 400, +2EV)

6) Ich schätze Authentizität höher

Klar, über „Authentizität“ kann man viel und lang diskutieren. Ist analoge Fotografie authentischer? Bei ihren Befürwortern liest man oft, dass sie in punkto Authentizität die Nase vorn hätte, weil sie ihr Motiv abbildet und nicht – wie ein digitaler Sensor – auflöst und neu zusammensetzt. Ich mag zwar die Vorstellung, dass Licht etwas auf Filmemulsion bewirkt, aber diese physikalisch-chemischen Vorgänge sind auch nicht authentischer als die Verarbeitungsalgorithmen in einer DSLR. Der Satz „Es gibt keine unbearbeiteten Bilder“ gilt auch im Analogen und das mit der Authentizität scheint mir eher ein Missverständnis aus den analogen Zeiten des Fotojournalismus zu sein.

Aber gut – authentischer ist ein analoges Bild vielleicht insofern, als dass es oft ein Endresultat ist – und nicht der Ausgangspunkt für eine umfangreiche Weiterbearbeitung. Natürlich spricht nichts gegen Nachbearbeitung von Negativ-Scans – entflecken sollte man sie sowieso und kann sie dann auch gleich nachbearbeiten (ich setze immer die Weiß- und Schwarzwerte neu, erhöhe meist etwas den Kontrast, schärfe und entrausche leicht). Aber mein Interesse an ausgedehnten Lightroom-Sessions hat deutlich nachgelassen.

Fazit

(Sekor 67 mm, auf Kodak Ektar 100)
(Sekor 67 mm, auf Kodak Ektar 100)

Seit ich analog fotografiere, denke ich mehr über Fotografie nach – und weniger über Technik. Ich hoffe, dass dies auch Auswirkungen auf meine digitale Fotografie hat, dass ich auch dort wieder mehr im Moment der Aufnahme im Sucher als später vorm Bildschirm arbeite, mit einer klareren Vorstellung davon, was ich aus meinem Motiv machen möchte. Auch wenn mir das Analoge an sich gefällt – die robuste wie komplexe Technik meiner RB67, das Arbeiten mit verschiedenen Filmen – ist es für mich vor allem ein Weg, um besser fotografieren zu lernen.

Links zu den ersten drei Artikeln:

1) Analoges Mittelformat: Erste Erfahrungen mit der Mamiya RB67 (1)
2) Analoges Mittelformat: Erste Erfahrungen mit der Mamiya RB67 (2)
3) Analoges Mittelformat: Erste Erfahrungen mit der Mamiya RB67 (3)

Teile mit deinen Freunden:
16 Kommentare:
  1. Hi, Boris,

    vielleicht habe ich eine Lösung für deine unterschiedlichen Tonwerte bei konstantem Kipprhythmus. Ich vermute, dass du deinen Entwicklungstank bis oben hin mit Entwicklerflüssigkeit füllst. Nicht nur ein konstanter Kipprhythmus ist wichtig sondern auch seine Intensität, denn ein voller Entwicklungstank spült beim Kippen nicht gleichmäßig frischen Entwickler an die Silber-Emulsion des Negativs. Man sollte etwas Luft im Tank lassen, so dass die Flüssigkeit sich mehr bewegen kann.

    Hier mein Weg:
    Ich benutze für meine Tmax 400-Filme zwei Edelstahltanks mit Edelstahlspiralen von Kindermann. Den kleinen Tank, er fasst 500ml, für einen Rollfilm, den großen, er fasst 1150ml, für zwei Rollfilme.

    Lege eine Spirale ohne Film z.B. in den kleinen Tank und gieße Wasser hinein, so dass der Wasserspiegel die Spirale geradeso bedeckt. Messe nun die Menge Wasser. Bei meinem kleinen Tank messe ich 400ml. In den Tank passen aber 500ml. Also habe ich 100ml Luft, die ausreichen, um den konstanten Kipprhythmus intensiver zu machen.

    Bei meinem großen Tank sieht es etwas anders aus. Ich messe für zwei Spiralen 800ml. Der Tank hat 1150ml, also 350ml Luft. Der konstante Rhythmus wird noch intensiver. Ich stellte fest, dass mit der angewendeten Entwicklungszeit vom kleinen Tank, die Negative im großen Tank kontrastreicher wurden als die im kleinen Tank. Nicht gut, denn ich möchte technisch konstante Ergebnisse haben. Mit Verkürzung der Entwicklungszeit um etwa 1,5 Minuten konnte das Problem gelöst werden.

    Im allgemeinen werden Negative bei der Entwicklung zu viel bewegt. Folgender Kipprhythmus brachte bei mir sehr gute Ergebnisse: Den Tank in der ersten Minute ständig kippen, aber nicht zu schnell. Danach alle 30 Sekunden 2x kippen.

    Zwar kann man bei der Negativ-Verarbeitung nur zwei Dinge falsch machen: falsch belichten und eine falsche Entwicklungszeit wählen, aber die kleinen Fehler wie oben beschrieben im Ablauf, können einem schon den Verstand rauben.

    Weiterhin viel Erfolg und harte Arbeit
    wünscht Harald

    1. Hallo Harald,

      vielen Dank für Deinen Hinweis auf die Füllhöhe, das leuchtet mir natürlich ein. Ich benutze den kleinen Paterson-Tank für 2 x KB oder 1 x 120er, und befülle den streng nach Anleitung mit 500ml. Das messe ich gleich nachher mal aus. Und da ich auch einen größeren Tank für 2 x 120er gekauft, aber noch nicht eingesetzt habe, kann ich den Tipp zur verkürzten Entwicklungszeit gut gebrauchen.

      Den 30 Sekunden-Rhythmus setze ich im grossen und ganzen so ein. Ich mag auch die Ergebnisse aus Standentwicklung, habe für meine letzten Entwicklungen in Tetenal aber keine passenden Rezepte gefunden. Ich reduziere beim naechsten Mal auch das Kippen etwas, bin gespannt!

      Schöne Grüsse,

      Boris

  2. Hi, Boris,

    mit einer Standentwicklung und Tetenal-Entwickler habe ich keine Erfahrung. Ich würde auch eine Standentwicklung für Tmax-Filme nicht empfehlen, denn diese Filme reagieren viel empfindlicher auf die Entwicklungsparameter als der Tri-X Film. Besonders die Entwickler-Temperatur sollte genau eingehalten werden und ob das bei einer langen Standentwicklung gelingt, bezweifle ich. Wichtig ist auch der Fixierer. Eine gute Wahl ist der Tmax-Fixierer oder Tetenals Superfix in der Verdünnung 1:7 bei 6 Minuten.

    Die richtige Film-Entwickler-Kombination zu finden, dauert Monate. Sie dann kennenzulernen, nochmal Jahre. Ich empfehle zu einem Film immer einen Standard-Entwickler und keine Spezial-Entwickler, die einen Parameter verbessern, aber die anderen vernachlässigen. Ein Standard-Entwickler ist immer ein guter Kompromiss der Parameter.

    Sehr gute Erfahrungen nach langem Ausprobieren, habe ich bei meinen Tmax400-Filmen mit dem Entwickler D-76 in der Verdünnung 1:1 und dem HC-110 in der Verdünnung 1:43 gemacht. Diese hohe Verdünnung bei HC-110 ist notwendig, um über 5 Minuten Entwicklungszeit zu kommen, denn unter 5 Minuten ist die Bewegung eines Films nicht ausreichend genug.

    Gehe auch nicht unter einer Mindestmenge des Entwicklerkonzentrats, nur weil du einen zu kleinen Entwicklungstank hast oder du zu sparsam sein willst. In der Fläche eines Films befindet sich eine bestimmte Menge an Silber, die eine bestimmte Menge an Entwicklerkonzentrat braucht. Kleinbildfilme brauchen etwas mehr Konzentrat als Rollfilme und 8×10’-Planfilme etwas mehr als Rollfilme.

    Beispiele:
    Der Kleinbildfilm in D-76 in der Verdünnung 1:1 braucht 250ml Konzentrat + 250ml Wasser, also 500ml in einem 500ml Tank. Ein intensiver Kipprhythmus ist nicht gegeben. Gut wären noch 100ml Luft.

    Der Rollfilm in D-76 in der Verdünnung 1:1 braucht 200ml Konzentrat + 200ml Wasser, also 400ml in einem 500ml Tank. Das sind 50ml weniger Konzentrat als beim Kleinbildfilm und es gibt noch 100ml Luft.

    Der Rollfilm in HC-110 in der Verdünnung 1:43 braucht 9ml Konzentrat (keine Vorratslösung) + 390ml Wasser, also etwa 400ml in einem 500ml Tank. Und 100ml Luft ist auch dabei.

    Den Entwicklungstank für die Tmax-Filme stelle ich während des Entwickelns in ein Wasserbad von 20 Grad.

    Ich hoffe, ich konnte dir bei den Anfängen in die analoge Fotografie mit meinen kleinen Tipps hilfreich sein.

    Schöne Grüße
    Harald

    1. Hallo Harald,

      wow, vielen Dank fuer die detaillierte Beschreibung! Es ist wirklich schwer, gute Informationen zu diesem Thema zu finden – ich finde es auch sinnvoller, mit einem Standard-Entwickler zu arbeiten (ich dachte, Tetenal wäre einer:)), um einen guten Ausgangspunkt für die Nachbearbeitung zu haben. Ich werde die Entwickler also einmal ausprobieren, inkl. Wasserbad (hätte nicht gedacht, dass das einen Unterschied machen kann). Das Tetenal und der Fixierer aus dem Fotoimpex-Starterset sind eh bald alle.

      Vielen Dank nochmal!

      Schöne Grüße,

      Boris

  3. Hallo, Boris,

    nun der Unterschied kommt von hohen Temperatur-Empfindlichkeit der Tmax-Filme, aber nicht weiter dramatisch, man sollte es nur wissen. Von Tetenal meinst du bestimmt den Ultrafin-Entwickler. Ich habe ihn nicht ausprobiert. Wenn du erstmal eine Film-Entwickler-Kombination gefunden hast, die für dich gut funktioniert, wechselst du diese Kombination nicht so schnell aus.
    Vielleicht kann auch meine archivfeste Negativ-Entwicklung für dich hilfreich sein. Schaue hier:

    Archivfeste Negativ-Entwicklung
    Kodak Tmax 400 (Rollfilm) auf 200 ASA belichtet

    1 min in 20º Wasser vorwässern Die Vorwässerung macht die Schicht empfänglicher
    für den Entwickler.
    11 min in D-76 (1:1) entwickeln, Nach dieser Einmal-Entwicklung im Kleintank
    erste Minute ständig bewegen, wird der Entwickler weggegossen. Die Zeit bezieht
    dann alle 30 sec, dabei sich auf den Negativkontrast von 1,30 für einen Kalt-
    den Tank 2x kippen. licht-Vergrößerer und dem Zonensystem.
    _______________________________________________________________________________________________

    30 sec stoppen mit Indicet-Stoppbad, Kein Wasser zum Stoppen benutzen. Durch das
    ständig bewegen. Stoppbad wird das Fixierbad geschont.
    _______________________________________________________________________________________________

    3 min fixieren im 1. Fixierbad Zweibad-Fixierung:
    z.B. Superfix (1:7), Es werden 2 Bäder gleichen Volumens verwendet.
    alle 30 sec 2x kippen. Die Filme werden für die halbe Fixierzeit im ersten
    Bad fixiert, für die restliche Zeit im zweiten Bad.
    3 min fixieren im 2. Fixierbad Nach der Badausnutzung (10 Filme) wird das erste
    z.B. Superfix (1:7), Bad weggegossen. Das zweite Bad wird nun das erste
    alle 30 sec 2x kippen. und eine frische Lösung wird für das zweite Bad
    angesetzt. Dieser Prozess kann 5x ablaufen, danach
    sind wieder zwei frische Lösungen anzusetzen.
    _______________________________________________________________________________________________

    30 sec fließende Zwischenwässerung. Als Hypo-Klärbad wird eine Lavaquick-Gebrauchs-
    lösung angesetzt, die mit Selen-Toner vermischt ist
    (auf 1 Liter Lavaquick-Gebrauchslösung kommen
    3 min bewegen in Lavaquick (1:19) 10ml Selen-Toner). Durch diese Behandlung wird
    (mit 10ml Selen-Toner), das Bildsilber im Negativ gegen äußere chemische
    ständig bewegen. Einflüsse geschützt.
    Selen-Toner kann auch zur Kontraststeigerung von
    10 min fließende Wässerung, Negativen benutzt werden. Hier wird Selen-Toner
    nicht unter 18º Grad. Im Verhältnis 1:3 mit Lavaquick-Gebrauchslösung
    vermischt und das Negativ darin 5-10 min bewegt.
    _______________________________________________________________________________________________

    1 min in destilliertes Wasser Auf 1 Liter destilliertes Wasser kommen 2ml Netz-
    mit 2ml Mirasol legen. mittel (Mirasol). Destilliertes Wasser hinterlässt
    keine Bewegung keine Trockenflecken. Das handelsübliche Netzmittel
    (kein Spülmittel verwenden) lässt das Wasser glatt
    ablaufen. Es ist keine Abstreifzange nötig. Dicke
    Wassertropfen auf dem Negativ werden vorsichtig per
    Mund an den Rand geblasen.
    _______________________________________________________________________________________________

    3 Std an staubfreier Luft trocknen, Elektrische Filmtrockner sollten nicht verwendet
    bei normaler Raumtemperatur werden, denn eine zu hohe Trockentemperatur macht
    und Luftfeuchtigkeit. die Filme zu spröde.

    Weiterhin viel Freude mit der analogen Fotografie.

    Gruß Harald

  4. Oh, die Tabelle ist bei der Übermittlung ein bisschen durcheinander geraten. Ich hoffe, du verstehst alles, wenn nicht schicke mir eine Email und ich sende sie dir als Dokument.

  5. Herzlich willkommen in Analogien.
    Ich wundere mich immer, falsch, ich bewundere die Analog Novizen und Widereinsteiger für ihren Mut beim Wahl der Ausrüstung für die ersten Gehversuche.
    Die Mamiya RB ist nicht nur vom Gewicht her gesehen eine schwere Kamera, es ist eine robuste Profi Kamera.Von Profis für Profis.
    Das bleibt sie auch wenn sie für kleines Geld im Ebay vertickt wird.
    Solche Geräte werden durch den geringen Gebrauchtpreis nicht zu Narrensicheren Amateurgeräten.
    Das gleiche gilt „analog“ für Wahl des Rollfilms als Filmmaterial.
    Auch wenn sich mir die Zehnägel beim Lesen solcher Beiträge rollen freue ich mich über jeden, wirklich jeden neuen Analogen. Er/Sie sichert das Medium für die nähere Zukunft.
    PS
    Mein persönlicher Rat: Nikon F90 mit einem 50mm Objektiv und den Drogeriemarkt geeigneten Ilford xp für den Anfang
    Wer nach den ersten Versuchen Blut geleckt hat und selber entwickeln will sollte ruhig alles möglich ausprobieren.
    Meiner Erfahrung nach bekommt man bei sachgemäßer Anwendung immer sicher zu guten Ergebnissen.

  6. Hi
    Freu mich, dass Du nach einem Jahr nicht hingeworfen hast. Dein Tipp mit meinfilmlab war super. Ich bin allerdings auch wieder stark am überlegen S/W wieder selbst zu entwickeln.

    viele Grüsse
    Matthias Knoll

  7. Hallo Herr Karnikowski,
    Ich bin sozusagen ein alter Fuchs mit Jahrzehntelanger Erfahrung in der Analogen Fotografie. Ich Fotografiere mit einer Mamiya C 220 und benütze 2 Objektive 80 und 55mm nach dem Sprichwort weniger ist oft mehr. Zum ersten mahl bin ich auf diese Seite gekommen und finde die Beiträge recht Interessant und gut Beantwortet. In den vielen Jahren habe ich so einiges ausprobiert mit dem Resultat : Es gibt keine schlechten Filme / Fotopapiere und Chemikalien nur verschiedene Betrachter. Ich Persönlich habe mich für den FP4 und den HP5 entschieden ich belichte nach dem Zonensystem als Entwickler kommt der Kodak HC-110 zum Einsatz in der Verdünnung 1:31 bis 1:100 manchmal benütze ich auch den Rodinal (neu zu bekommen als Adox-Rodinal) Ausser dem Negativentwickler stelle ich alle Bäder nach Rezeptur selber.her, Ich bin kein Chemiker aber es macht einfach Spass.

    Liebe Grüsse
    Martin Heller

  8. Hallo Boris,

    danke für die Artikel!
    Ich habe nie aufgehört analog zu fotografieren, auch wenn ich seit einigen Jahren auch digitale Kameras nutze: von Pentax über Nikon zu verschiedenen Fujis, bei denen ich die Ergebnisse teilweise auch schon etwas analog anmutend empfinde. AF-Linsen benutze ich eigentlich nie, sondern Canon FD Linsen mit Adapter, ansonsten verschiedene Canon-Kameras, alle ohne Af und mit toller Haptik.
    Meine Lieblingsfilme für Kleinbild sind der Ilford XP2 und HP5, sowie der Kodak 100 für Farbe.
    Im Mittelformat bin ich mit mit verschiedenen Mamiyas unterwegs, der C33 mit dem 80er und 180er, zum anderen der Mamiya RB67pro mit den 50er, 65er, 127er und 360er. Hier sind meine Lieblingsfilme für Landschaften in Farbe der Kodak Portra 160 und ansonsten schwarz-weiß auf HP5 und Kodak Tmax400, Fomapan100 und dem LomoLadygrey/Earl Grey mit sehr schönem Korn… auf 6×6 auch der XP2…
    und um erste Erfahrungen im analogen Bereich zu erfahren, finde ich eine RB67 ganz schön mutig, Respekt…
    In diesem Sinne, immer gutes Licht,
    Grüße,
    Jens
    (digitales von mir: flickr.com/photos/jensaddis)

    1. Hallo Jens,

      vielen Dank für Deinen Kommentar und die Film-Tipps. Den Portra 160 muss ich jetzt endlich mal ausprobieren, auch den Fomapan und den Ilford XP2 kenne ich noch nicht (HP5 plus und FP4 gefallen mir sehr gut).

      Die RB67 war eigentlich ein Wiedereinstieg, nachdem ich in den 80ern und 90ern viel fotografiert hatte, allerdings nicht mit der Lernkurve, die mir das digitale Fotografieren und die damit verfügbaren (Lern-)Mittel erlauben. Ich geb ehrlich zu, dass am (Wieder-)Beginn die Faszination der Mamiya-Hardware stand und dass ich natürlich bei weitem nicht ausreize, was das Format an Möglichkeiten bietet. Es gefällt mir einfach unheimlich gut – von der Haptik über den Zwang zur Reduktion bis zur leichten Scanbarkeit auf meinem eher preiswerten/wenig auflösenden Canon-Scanner. Ein immer wieder inspirierendes, lehrreiches Kontrastprogramm zum Digitalen (das mein Schwerpunkt bleiben wird, gerade auf Reisen).

      Schöne Grüße,

      Boris

  9. Hallo Boris,
    Habe mich sehr über deine Empfindungen beim analogen Fotografieren gefreut und mußte oft schmunzeln. Ich fotografiere überwiegend mit meiner Hassi 500 C/M aber meistens mit meiner RB 67 Pro SD – für mich eine der besten Kameras der Welt.
    Ein Bild gibt uns das Gefühl, die ganze Welt in den Händen zu halten. Fotos sind Dokumente des Augenblicks, des Lebens, der Geschichte. Die Fotografie verwandelt die Welt in ein ewig fortbestehendes Angebot, aus der Wirklichkeit in das Reich der Fantasie, aus dem Schmerz in die Freude zu fliehen – durch das Fenster der Seele, in das Auge.
    Da kommt es nicht darauf an mit welcher Technik ein Bild festgehalten wird. Vielmehr, darüber, dass das Bild lange genug Zeit hatte im Kopf zu entstehen. Ich fotografiere nach wie vor im Beruf digital, für den privaten Bereich nur analog. Bin Kameramann, deshalb schleiche ich mich nicht hu den Profi Fotografen, obwohl ich es wäre. Ich meine aber, dass mir dazu die Reputation fehlt. Es gibt keine Aneinanderreihung von historischen Fotoserien. Meine Devise schwarz oder weis.
    Foto oder Film. Beides geht nur mit erheblichen Abstrichen. Ich habe mich beruflich auf das Filmen beschränkt.
    Beste Grüsse,
    bitte mach weiter mit dem Analogen…

    1. Hallo Guen,

      vielen Dank fuer den netten Kommentar!

      Das stimmt, ein Bild (oder der Wunsch nach dem/die Idee von einem Bild) entsteht erst im Kopf, wobei es bei mir weniger ein Konzept ist, als eine Ansammlung von Elementen – Kontrasten, Texturen, Lichtverhältnissen – die ich vor Ort vorfinde. Und das analoge Fotografieren lässt mir Zeit, das alles in Ruhe zusammenzusetzen.

      Ich kenne einige (professionelle) Fotografen, die es so halten wie Du: digital für den Beruf, analog privat. Vielleicht, weil beim Analogen der Zeitdruck (die „Sofortness“ des Digitalen) fehlt und der ganze Prozess viel manueller geprägt ist (ein Fotografie-Dozent sagte mir mal, das händische Arbeiten fordere seinen Kopf auf eine umfassendere Weise, die ihm das Gefühl gebe, er sei kreativer als mit Digital). Für mich kommt dazu, dass ich mit einem guten analogen Bild glücklicher bin als mit einem digitalen – der Weg dahin war einfach schwieriger.

      Schoene Gruesse,

      Boris

  10. Hallo Boris,

    deinen Artikel habe ich erst heute gefunden und finde in toll:
    erfrischend und mit packender Neugier geschrieben. Besonders gefällt mir deine objektive Distanz zu den bekloppten Grabenkämpfen digital vs analog. Bei aller Technik und Handwerk: bleib bei dieser mitreißenden Entdeckungslust.Technikfreaks und fetische Kamerastreichler können Vitrinen putzen, aber keine spannenden Fotogeschichten erleben. 😉

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Kategorien