Eyecatcher – wie sie funktionieren

04. Juni 2013
von Gerhard Rossbach
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Das menschliche Hirn arbeitet sehr effektiv. Es betrachtet die Fülle der Informationen der Umgebung und filtert blitzschnell anhand verschiedener Kriterien das potenziell Interessante heraus…

Zu den Dingen, die diese erste Hürde der Wahrnehmung besonders gut überwinden, gehören solche, die sich stark von ihrer direkten Umgebung abheben. Denn das menschliche Unterbewusstsein sieht darin – wie übrigens auch in Bewegungen – einen Hinweis auf eine Situation mit höchster Priorität, zum Beispiel eine mögliche Bedrohung oder etwas Essbares, Situationen oder Objekte, die sofort äußerste Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern.
Und genau mit diesem Trick können Sie auch als Fotograf die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen und seinen Blick ganz gezielt auf ein bestimmtes Bildelement lenken. Dazu müssen Sie nur ein besonders – gestalterisch oder motivlich – hervorstechendes Element finden, es im Bild platzieren und darauf achten, dass der Rest des Bildes optisch möglichst ruhig und aufgeräumt bleibt. 
Je nach Stärke des Unterschieds zur Umgebung und Ruhe des restlichen Bildausschnitts können über- und untergeordnete Anziehungspunkte unterschieden werden. Übergeordnete Eyecatcher wirken sehr stark und als erster Anlaufpunkt der Augen im Bild. Von ihnen gibt es – wenn überhaupt – meist nur einen im Bild, seltener zwei. Wenn Sie einen so starken Eyecatcher als Gestaltungsmittel einsetzen, achten Sie darauf, dass Sie dicht neben ihm etwas anderes, eine Linie oder einen kleineren, untergeordneten Anziehungspunkt platzieren, der den Blick weiter ins Bild hinein führt. Ansonsten bleibt der Blick an dieser Stelle gefangen und dann muss das jeweilige Bildelement genügend Details und Bildinformationen aufweisen, um den Blick des Betrachters zu fesseln und das Bild zu tragen.

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Kleinere, weniger auffällige und untergeordnete Eyecatcher hingegen kommen in jedem Bild vor. Sie sind es, die den Blick innerhalb eines bestimmten Bildteils während des weiteren Betrachtens anziehen. Wenn sie durch Linien miteinander verbunden sind, ergibt sich eine klare Blickführung. Zu viele solcher Bildpunkte lassen ein Bild jedoch leicht auch unaufgeräumt und chaotisch wirken.

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