Capture One 10: Schneller, schärfer, bequemer

07. Dezember 2016
von Sascha Erni
18 Kommentare

Version 10 des professionellen Raw-Entwicklers setzt auf Geschwindigkeit, optimierte Arbeitsabläufe und bessere Zugänglichkeit. Aber wann lohnt das Update?

Genau ein Jahr und einen Tag nach der Vorstellung von Capture One 9 überraschte der dänische Hersteller Phase One seine Kunden mit Version 10. Wenn die letzte Version mehr eine Evolution anstelle einer Revolution darstellte, dann ist Capture One 10 die konsequente Weiterführung dieses Ansatzes. Die Dänen treiben die technologische Basis weiter und garnieren das Angebot mit einigen interessanten neuen Funktionalitäten – allerdings ohne gleich den ganzen Raw-Entwickler-Markt auf den Kopf zu stellen.

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Schnell, schneller, Capture One

Die mit der Version 8 begonnene Bereinigung des technischen Unterbaus schreitet voran. Eine aktualisierte Render-Engine und besonders die überarbeitete Datenbankstruktur machen Capture One zu einem der schnellsten Raw-Entwickler, den Sie derzeit finden können – zumindest dann, wenn Ihr Computer-System mitspielt. Denn Phase One setzt verstärkt auf OpenCL, um die Arbeit in und den Export aus Capture One zu beschleunigen. Diese GPU-Beschleunigung bedingt, dass Ihr Mac oder PC mit einer passenden Grafikkarte ausgestattet ist.

Von den Datenbank-Optimierungen profitieren aber alle Anwender bzw. deren Rechner. Ob Notebook oder 5 Jahre alter Mac, Capture One 10 fühlt sich bei allen Verwaltungs-, Filter- und Suchfunktionen dermaßen viel schneller an als frühere Versionen, dass man sich wundert: Was zum Geier treiben andere Hersteller so, und wo war bei Capture One bisher der Wurm drin? Besonders Fotografen, die Capture One statt nur für die Entwicklung von Rohdaten intensiv zur Bildverwaltung einsetzen, werden den einen oder anderen Freudentanz aufführen.

Dreistufiges Schärfen

Capture One 10 verabschiedet sich von der jahrelang gültigen Regel: Im Raw-Entwickler erledigt man Eingangsschärfung, vielleicht noch kreatives Schärfen, aber wenn man fertig ist, greift man zu Photoshop oder Produkten wie Nik Sharpener. Neuerdings erledigen Sie alle Schärfungs-Schritte gleich auf Ebene der Rohdaten. Für die Eingangsschärfung steht Ihnen eine automatische Korrektur via Objektivprofil zur Verfügung; die bereits bekannten Schärfungswerkzeuge bieten nun auch die Unterdrückung von ›Halos‹ an, also das Entfernen von Artefakten, die bei starkem Schärfen auftreten können.

Hier übertrieben dargestellt: Schärfeartefakte an Hochkontrast-Kanten.
Hier übertrieben dargestellt: Schärfeartefakte an Hochkontrast-Kanten.
Mit der Halo-Unterdrückung entfernt Capture One 10 selbst in solchen Extremfällen die Artefakte.
Mit der Halo-Unterdrückung entfernt Capture One 10 selbst in solchen Extremfällen die Artefakte.

Für die Ausgabeschärfung setzt das Programm auf einen neuen Proof-Modus. Wenn Sie das Brillen-Icon in der Symbolleiste anklicken, passt Capture One das Bild im Viewer an die Einstellungen im gerade aktiven Ausgaberezept an – zeigt also das fertige Ergebnis, bevor Sie Ihre Abzüge ausgegeben haben. Und das inklusive etwaigen Kompressionsartefakten (falls Sie JPEG ausgeben), aber besonders auch mit den gewählten Einstellungen für die neue Ausgabeschärfung. Dieses Werkzeug findet sich in der dazu passenden Karte beim dazugehörigen Ausgaberezept und stellt Ihnen weitreichende Einstellungsmöglichkeiten wie Schwellenwert und, für die Ausgabe von Druckdaten, Betrachtungsabstand zur Verfügung.

Im neuen Proof-Modus prüfen Sie Kompressionsartefakte, Farben und die Wahl der Ausgabeschärfe live in der gewünschten Ausgabegröße.
Im neuen Proof-Modus prüfen Sie Kompressionsartefakte, Farben und die Wahl der Ausgabeschärfe live in der gewünschten Ausgabegröße.

Ihre Einstellungen für die Ausgabeschärfung werden mit dem Rezept gesichert und können so leicht auf ganze Bilderserien angewendet werden. Das ist besonders bei der Ausgabe für Webgalerien oder Soziale Netze praktisch und erspart Ihnen den Umweg über eine Bildbearbeitung, um die bestmöglichen Ergebnisse ins Netz zu stellen. Im Betabetrieb reduzierte sich für mich der Zeitaufwand, um Webgalerien für Kunden-Abzüge zu erstellen, enorm.

Neue Workspaces und Tangent-Support

Der Workspace »Migration« orientiert sich bei der Anordnung der Werkzeuge an Lightroom.
Der Workspace ›Migration‹ orientiert sich bei der Anordnung der Werkzeuge an Lightroom.

In Sachen Usability hat sich vergleichsweise wenig getan. Die Bedienung von Capture One bleibt weiterhin für Umsteiger verwirrend und generell wenig intuitiv. Phase One scheint sich dessen langsam bewusst zu werden und führt mit der neuen Version vereinfachte Arbeitsumgebungen ein. Besonders hervorzuheben ist der Workspace ›Migration‹, der sich von der Optik und der Organisation der verschiedenen Werkzeuge her an Lightroom anlehnt und so den Umstieg erleichtern soll.

Capture One 10 kommt mit nativem Support für Tangent-Konsolen und kann so Ihre Arbeit massiv beschleunigen. (Bild: Phase One / Mark Mawson)
Capture One 10 kommt mit nativem Support für Tangent-Konsolen und kann so Ihre Arbeit massiv beschleunigen. (Bild: Phase One / Mark Mawson)

Aber: Nicht nur der neue Proof-Modus und die Ausgabeschärfung beschleunigen den Workflow. Für Profis, die oftmals tausende von Bildern pro Auftrag entwickeln und optimieren müssen, bietet Capture One 10 nun native Unterstützung für Tangent-Konsolen an. Diese Geräte sind besonders in der Videobearbeitung verbreitet und ermöglichen es den Anwendern, Anpassungen mit physikalischen Rädchen, Schiebern und Trackballs vorzunehmen. Die letzten Monate sind verschiedene Konsolen-Anbieter auf den Bildbearbeitungszug aufgesprungen, so zum Beispiel die Kanadier von Palette Gear oder das angekündigte Loupedeck. Anders als diese Lösungen von Drittherstellern setzen Phase One und Tangent mit der Kooperation auf eine enge Integration. So können bereits in der ersten Punktversion von Capture One 10 über 400 Einstellungen via Konsole gesteuert werden. Und, für Profis wichtig, bei Problemen gibt es vollen Support sowohl von Phase One als auch Tangent, und damit auch Unterstützung durch Systemhäuser und zertifizierte Technikberater.

Tethering und sonstige Neuerungen in Capture One 10

Weitere Neuerungen wirken klein, können aber je nach Arbeitsweise und vorhandenem Gerätepark einen großen Einfluss auf Ihre Arbeit mit Capture One haben. So können Sie jetzt im verkabelten Betrieb auch die Fokus-Einstellungen Ihrer Sony-, Nikon, Canon oder Phase-Kameras vom Computer aus steuern. Capture One unterstützt dabei sowohl das Setzen des Fokuspunktes als auch manuelles Fokussieren.

Nicht nur für Phase-One-Kameras: Mit dem Fokus-Werkzeug stellen Sie Ihre angeschlossene Kamera über den Rechner scharf. (Bild: Phase One / Alexander Flemming)
Nicht nur für Phase-One-Kameras: Mit dem Fokus-Werkzeug stellen Sie Ihre angeschlossene Kamera über den Rechner scharf. (Bild: Phase One / Alexander Flemming)

Die aufgefrischte Render-Engine sorgt dafür, dass endlich auch Nicht-Bayer-Sensoren wie zum Beispiel Fujis X-Trans sowie Bitmapdateien von komplexeren Algorithmen in Capture One profitieren. Insbesondere das automatische Maskieren in den lokalen Anpassungen funktioniert jetzt auch problemlos mit der X-Reihe – kurz gesagt läuft mehr, sauberer, mit jedem Typ Bilddatei, den Capture One öffnen kann. Dass mehr Kameras, Objektive und Dateiformate (auch komprimierte wie cRAW) unterstützt werden, gehört zu einer neuen Vollversion dazu und soll hier nur am Rande erwähnt werden. Hier bietet es sich an, dass Sie sich mit der Demoversion selbst ein Bild machen, ob und wie gut Capture One nun mit Ihrer Ausrüstung umgehen kann.

Fazit

Auf den ersten Blick bietet Capture One 10 wenig Neues, das den ›gewöhnlichen‹ Fotografen interessieren könnte. Aber bereits die Optimierungen im Arbeitsablauf und der Render-Engine können sowohl für Menschen, die mit Fotos Ihren Lebensunterhalt bestreiten, als auch Enthusiasten das Geld wert sein. Das neue Schärfungs-Modell und besonders der Proof-Modus erleichtern und beschleunigen die Arbeit sowohl für Web-Abzüge als auch den Fine-Art-Druck. Event- und HochzeitsfotografInnen dürften sich über den Tangent-Support freuen, Studiofotografen über die Fokussteuerung ihrer Kameras. Kurz: es ist für jeden etwas dabei. Aber reicht es, um die gesalzene Upgrade-Gebühr von 100 EURO (zzgl. UmSt.) zu rechtfertigen?

Kurz gesagt – ja, der Preis ist gerechtfertigt, man bekommt viel Software fürs Geld. Ob Ihnen persönlich aber das Upgrade oder gar der Umstieg von der Konkurrenz (ab 12 Euro/Monat im Abo oder 299 EURO als Festlizenz, jeweils plus Dänischer UmSt.) es wert ist, das ist eine sehr individuelle Frage. In meinem Fall stellte sich während den Betas schnell heraus, dass bereits alleine die gesteigerte Arbeitsleistung und der Proof-Modus die Investition mehr als ausgleichen werden. Egal, ob Sie die Fotografie als Hobby oder als Beruf ausüben, Sie werden schneller und entspannter voran kommen, verbringen weniger Zeit vor dem Rechner und mehr Zeit mit der Kamera in der Hand. Und sollte es bei der Fotografie nicht genau darum gehen?

Sollten Sie sich aufgrund des Artikels für ein Upgrade oder den Umstieg entschieden haben, erhalten Sie mit dem Code AMBERNI auf phaseone.com einige Prozente Nachlass auf die fälligen Lizenzgebühren. Ein frohes Fest allerseits, und immer gut Licht!

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18 Kommentare:
  1. Klingt gut. Funktioniert auch mit einem je neuen leeren Katalog/Session.
    Alleine das importieren meines Archivs von ca. 30.000 Bildern führt bei Abschluss nach ca. 8 Stunden zu einem Absturz mit der Folge, dass C1 den Katalog nicht mehr öffnen kann. Ich hab’s 3 Mal versucht, ein ganzes Wochenende, quasi und dann die Software wieder deinstalliert. Schade, denn ich halte viel von der Entwicklung in C1. Nur ohne Archiv ist’s für mich nutzlos.

    1. Das sollte eigentlich nicht passieren, aber nun ja, kann es natürlich. Rein aus Interesse: In welchem Format lag das Archiv vor? C1-Katalog, Media-Pro-Katalog, Lightroom-Katalog, Einzelbilder in Ordnerstruktur – und falls das, mit oder ohne bestehende C1-Einstellungsdateien oder XMP-Sidecars z.B. von Aperture oder Lightroom?

      1. Einzelbilder in Ordnerstruktur. Nach Jahr, Monat und Tag gegliedert. Von LR angelegt. Ich vermute es liegt daran, dass es eine externe Platte über USB2 ist. Gesamtvolumen der Bilder ca. 1,6 TB. Und der C1-Katalog auch dort angelegt. Sidecars sind keine vorhanden. den LR-Katalog hab ich auch komplett außen vorgelassen. Ich wollte nur die Bilder (mit Verbleib am Speicherort) importieren. Das Ärgerliche sind nicht die 8 Stunden Import und Preview-Generierung, sondern, dass ein Absturz nach getaner Arbeit zu einer korrupten, unreparierbaren DB führt.

    2. Hmm … habe meinen bisherigen CapOne 8-Katalog ohne Probleme importieren können. Auch bei mir sind es fast 2 TB an Daten, die verarbeitet werden mussten.
      Bislang habe ich noch nicht viel mit der neuen Version gearbeitet, aber auch noch keine Schwierigkeiten gehabt. Meine bisherige Arbeitsoberfläche wurde ohne vorherige Nachfrage übernommen (was ich ok finde).
      Mit den Neuerungen setze ich mich nach und nach auseinander.

      Danke für den hilfreichen Artikel, Sascha!

  2. Vielen Dank für den Artikel. Ich habe noch nicht alles ausprobiert, bin aber mit dem bisherigen zufrieden bis auf einen Punkt. Seit C1 – 10 ist zum zweiten Mal ein Katalog nicht zu öffnen mit dem Hinweis „Datenbank-Verbindung fehlgeschlagen“. Prüfen und reparieren lässt sich nicht durchführen. Wie stelle ich den Katalog am besten wieder her? Kann mir jemand helfen? Ich wäre sehr dankbar für einen Hinweis.

    1. Spontan würde ich sagen: klingt nach einem Fall fürs Support-Ticket. Wie alt sind die Kataloge denn schon, bzw. über wie viele Versionen waren sie im Einsatz? Und liegen sie irgendwo speziell (z.B. in einem Dropbox-Ordner), oder im „normalen“ Dateisystem?

  3. Hallo Sascha!
    Danke für Deinen Report. Für mich hat sich der Sprung von C1 9 auf 10 gelohnt – läuft bei mir deutlich runder, und die Resultate gefallen mir besser.
    Kurze Frage an Dich: Gibt es Aussichten auf ein neues Buch von Dir zur Version 10?

    1. Moin Olyver,

      freut mich, wenn C1v10 passt. 🙂 Betreffend des Buches: Da kann ich noch nichts Offizielles zu sagen. Aber wir stellen gerade zusammen, was man alles anpassen und überarbeiten müsste, falls wir eine Neuauflage bringen sollten.

      (Das war glaubs codiert genug. 😉

      Einen guten Rutsch!
      -Sascha

  4. Hallo Sascha,

    Danke für Deine Darstellungen. Dein Buch ist auch sehr hilfreich.
    ZZ treibt mich die Frage um, ob denn Media Pro SE (passt die aktuelle Version überhaupt zu C1pro10 ? ) hilfreich wäre.
    Darüber liest man wenig. Als ambitionierter Hobbyfotograf fallen schon einige Bilder pro Wo oder Mo an, die ich zZ in einem Katalog verwalte.

    Grüße
    Gerhard

    1. Guten Morgen Gerhard,

      Media Pro SE ist gegenüber Media Pro 1.x ein Fortschritt. Zwar funktioniert das Darstellen der Entwicklungseinstellungen in Capture One nur bis und mit COPv9, aber dort mit allen Teilversionen. Und: Anders als noch beim Bruch zwischen Media Pro 1.4 (oder 1.5?) und Capture One 8.2 (oder 8.1?) hält sich Media Pro SE an die Unterordnerstruktur incl. Sidecars aus Capture One 10. Das heißt, dass man Bilddateien in Media Pro SE z.B. auf ein Archivlaufwerk verschieben kann und alle Sidecar-Dateien von XMP bis zu LCC-Profilen und Entwicklungseinstellungen korrekt mitgenommen werden. Beim letzten Bruch während der Lebenszeit von Capture One 8 war dem nicht so; verschob man Dateien in Media Pro 1.4/5, dann blieben die Sidecars an ihrem alten Platz liegen. Dachte man nicht daran, die im Anschluss händisch zu kopieren, war die ganze Arbeit in COP futsch.

      Ob und wann die Render-Engine von Media Pro SE auf Stand v10 aktualisiert wird weiß ich nicht. Aber dass v9 komplett unterstützt wird und v10 in den für eine Medienverwaltung wichtigsten Punkten ebenso, ohne dass ein Media-Pro-Update nötig war, lässt hoffen.

      Kurz: Die Verbindung zwischen COPv10 und MPSE tut in Sachen DAM so, wie man es sich nur wünschen kann. Dass die Vorschaubilder nicht den Stand aus Capture One wiedergeben ist z.Z. bei allen Bildverwaltungen so, kann man also MPSE nur aus ideellen Gründen ankreiden (»gleicher Hersteller, das muss doch gehen!«), nicht aber aus Gründen der Nutzbarkeit. MPSE ist entsprechend z.Z. für Leute, die mit den COP-Katalogen nicht klar kommen, die klar bessere Wahl zu anderen Bildverwaltungen wie Lightroom, Canto, Celum, ACDSee, AfterShot Pro oder Apples Fotos.app – es sei denn, man benötigt seine Verwaltung noch für anderes und will z.B. auch Fotobücher rausjassen können (Fotos.app, Lightroom) oder im Netzwerk mit riesigen Datenbeständen und Versionierungen arbeiten (Canto, Celum).

      Mit besten Grüßen aus dem Toggenburg,
      -Sascha

    2. Nachtrag: Selbst setze ich Media Pro SE »nur« zum Verwalten meiner JPEG/TIFF-Abzüge ein, nicht für die der Raw-Originale. Der Grund dahinter ist aber weniger fehlendes Vertrauen in eine mögliche Weiterentwicklung von Media Pro SE, und auch dass die Vorschaubilder nicht den Stand aus Capture One wiedergeben stört mich nicht weiters – als Fotoreporter darf ich an den Bildern eh nicht zu viel drehen, die Vorschaubilder entsprechen also meistens sehr gut dem fertigen »Abzug« aus Capture One. Ich könnte also wie bis zum COPv8.2-Fiasko wieder zu Media Pro als einzige Verwaltung zurück. Tue das aber trotzdem nicht. Weswegen?

      Ehrlich gesagt – wegen solchen Artikeln wie diesem hier und wegen meinen Büchern. 😀 Ich kann schlecht über Neuerungen im Katalog-Modus schreiben oder den Einsatz von COP-Katalogen erklären, wenn ich die Dinger nicht selbst täglich nutze. Und seit Capture One 9 ist der COP-Katalog für meinen Einsatzbereich »gut genug«, so dass ich damit leben kann, meinen Original-Bestand in Capture One zu verwalten. Und Dinge wie Schlüsselwort-Bibliotheken sucht man in Media Pro vergebens; es ist anzunehmen, dass Phase One den COP-Katalog schneller und weiter entwickeln wird als Media Pro SE.

    1. Moin Gerhard,

      das sind eigentlich nur zwei verschiedene Speicherorte. Kurz gesagt gilt:

      »Ausgabeort«, die Dropdowns mit »Dateien speichern…«, ist der Standard-Ausgabeort Deiner Capture-One-Installation und gilt für alle Deine Ausgaberezepte. Wenn es Dich aber angurkt, bei speziellen Rezepten ständig den Ausgabeort neu festlegen zu müssen, kannst Du innerhalb des Rezepts unter dem Seitenreiter »Datei« den »Stammordner« festlegen. Der überregelt dann denn Standard-Speicherort aus »Ausgabeort« bzw. »Aufnahmeort«. Ist da nix festgelegt, gilt immer dieser Standard-Ort.

      Ist z.B. dann praktisch, wenn Du ein Ausgaberezept fürs Backup hast: Statt dass die Bilder in Deinem Standard-Ausgabeordner landen, kannst Du den Pfad so z.B. auf Deine Backup-Platte oder aufs NAS umbiegen. Besonders praktisch ist es dann, wenn Du Bilder mit mehreren Rezepten gleichzeitig ausgeben möchtest, z.B. eine CMYK-Version + eine verkleinerte sRGB-JPEG-Version für die Webgalerie + eine 1:1 Adobe RGB-TIFF-Version fürs Archiv. Damit das dann nicht alles in einem Ordner landet, kannst Du für jedes Rezept über den »Datei«-Seitenreiter einen eigenen Ausgabeordner festlegen.

      Beim Exportieren von Varianten wie im oberen Screenshot hat Phase One aus mir unerfindlichen Gründen die Feldnamen angepasst, aus »Ausgabeort« wurde »Aufnahmeort«. Ob das ein Fehler in der Übersetzung ist oder Absicht (vielleicht aus Scripting-Gründen, eindeutige Namen o.ä.) weiß ich nicht.

      Ist es so etwas klarer?

      1. Hallo Sascha,

        Danke für Deine Erklärungen. Bisschen klarer sehe ich. Dennoch verstehe ich nicht, warum entgegen Deiner Darstellung bei mir im Exportmodus (s. Punkt 1) die Datei auf dem Desktop landet und nicht im Stammordner, der die o.a. Ablage Überregeln sollte (2).

        Und klar, das mit der nicht eingehaltenen Namenskonvention ist schon verwirrend.

        Grüße
        Gerhard

  5. Hallo,
    Lightroom wird es ja jetzt nur noch im Abo geben. Deswegen würde ich gerne zu CO Pro wechseln.

    Wicbtig für mich ist dabei die Katalogfunktion und Stichworte. Kann ich das alles von LR6 in PO Pro 10 importieren?

    Wie gut/schlecht ist die Katalogfunktion von POP10 vs LR6?

    1. @Justme
      Die Katalogfunktion in Capture One ist absolut vergleichbar mit der in LR.
      Ich bin von Aperture gewechselt, weil Apple LEIDER dieses herausragende Programm nicht mehr weiter unterstützt. Es läuft zwar noch… Auch hier war die Katalogfunktion richtungweisend aber ich vermisse diesbezüglich nichts in Capture One.
      Man kann alles aus LR importieren, allerdings werden die Bearbeitungsschritte nicht mitgezogen.
      Bezüglich Stichworte ist in der neuen Version 10 ein großer Fortschritt erreicht und richtig gut geworden.

      870 Seiten im DSLR Forum über Capture One
      http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=918643&page=868

  6. Wegen der Abomisere bei Adobe würde ich eigentlich auch gerne wechseln.
    Der Import von 75000 Raws (Nike und. Sony) aus einem LR Katalog funktionierte prinzipiell: allerdings wurden ca. 4000 Bilder nicht übernommen.
    Ein erneuter Versuch mit einzelnen LR Jahres Katalogen war erfolgreicher – alle Bilder wurden transferiert.
    Leider wurde bei ca. 200 Bildern das Aufnahmedatum nicht übernommen. Auch nicht alle LR Bildanpassungen werden übernommen – teilweise da es keine entsprechende Einstellung in COP gibt (Darauf weist COP auch korrekterweise hin)
    Fazit: der Bildeindruck und Metadaten werden teilweise verändert (die RAWs selbst natürlich nicht)
    Mein grösstes Problem allerdings ist die Datenbankorganisation (Mac); meine Vorschauen wurden (11 Stunden !) in 3850 Grösse gerendert (4k Monitor). Der Katalog ist danach 154 GB groß. Ein Programmstart (MacPro 6 core/3,5Ghz) dauert ca 4 Minuten.
    Fazit: So ist COP für mich nicht zu gebrauchen.

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